Neumarkt-Gesellschaft wartet mit Alternativ-Konzept auf

Mit einem äußerst geschickten Schachzug geht die Gesellschaft Historischer Neumarkt Dresden (GHND) in die Offensive und präsentiert ein eigenes Konzept zur Lösung des Konflikts um Bebauung oder Nichtbebauung des Gewandhaus-Areals:

Die von der Stadtplanung vorgesehene Wiederherstellung der durch das Alte Gewandhaus bis 1791 vorgegebenen Platzkante wird durch die Anpflanzung einer Reihe von neun Bäumen bewerkstelligt, verbunden mit der Sichtbarmachung von Teilen der alten Stadtbefestigung. Damit wird zwei wesentlichen Anliegen der Stadtplanung entsprochen, ohne die Fläche jedoch tatsächlich zu bebauen. Das Ergebnis ist, wie die Visualisierungen von Architekt Andreas Hummel belegen, ein Platz von geradezu betörender Harmonie und städtebaulicher Perfektion. Warum die Stadtplanung und sogar der ehemalige Landeskonservator Gerhard Glaser die Wiederherstellung der Baufluchten von 1791 als städtebauliche Notwendigkeit geradezu beschwören, bleibt insbesondere beim Anblick der simulierten Vogelperspektive mehr als fraglich:

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Die Baumasse eines “neuen” Gewandhauses würde, ganz gleich wie gestaltet, durch seine exponierte Lage den Platz dominieren und in Konkurrenz zur Frauenkirche treten, der Neumarkt würde massiv verengt.

Darüber hinaus würden eine Reihe von für die Wirkung des Platzes wichtigen Blickbeziehungen durch den Neubau verloren gehen, z.B. würde beim Blick aus der Moritzgasse das Johanneum (Verkehrsmuseum) nahezu vollständig verdeckt:

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Aus der Augustusstraße blickend würde wiederum das Hotel Stadt Rom (geplant) teilweise und das Heinrich-Schütz-Haus mit seinem markanten Runderker (im Bau) vollständig verdeckt:

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Der von dem Dinglingerhaus als Leitbau (Mitte) sowie dem Johanneum maßgeblich geprägte Jüdenhof würde vom Platz abrücken und könnte nur noch eingeschränkt in diesen hineinwirken:

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[Anmerkung: Der völlig ungestaltete und damit besonders unansehliche “Platzhalter” ist in diesen Visualisierungen sicherlich nicht in polemischer Absicht, sondern aus Gründen des Urheberschutzrechts eingearbeitet worden. Zur Verdeutlichung der komplexen räumlichen Zusammenhänge am Neumarkt dürfte er allerdings ausreichend sein.]

Auf http://www.neumarkt-dresden.de/bilder-terrasse.html können diese und weitere Visualisierungen in hoher Auflösung zu privaten Zwecken heruntergeladen werden.

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