Modifizierter Entwurf für Waldschlößchenbrücke vorgestellt
Die Kommission um Frauenkirche-Baudirektor Eberhard Burger stellte gestern verschiedene Veränderungsmöglichkeiten an Henry Ripkes Entwurf für die Waldschlößchenbrücke vor. Die Waldschlößchenbrücke soll damit an Wuchtigkeit verlieren, dynamischer und „leichtfüßiger” wirken und sich insgesamt harmonischer in die Landschaft des Dresdner Elbtals einfügen. „Mit diesem Ergebnis unserer Arbeit könnte uns nun zweierlei gelingen: Zum einen den Bau der Waldschlößchenbrücke zu realisieren und die Brückengegner ein Stück weit von ihrer Skepsis abbringen. Zum anderen ist dadurch der Erhalt des Welterbetitels in greifbarere Nähe gerückt. Das würde wesentlich zur Befriedung der Dresdner Bürgerschaft beitragen”, so Burger.
Die Vorschläge sehen folgende Änderungen vor:
- Verringerung des sichtbaren Volumens der Brückenfüße um über 60 Prozent
- Verschlankung des Brückenbogens im unteren Bereich um mehr als einen Meter von bisher 2,85 m auf 1,80 m durch Weglassen der Fußgängertreppen
- Weglassen der Beleuchtungsaufbauten auf der Brücke und Verlagerung der Beleuchtung in die Handläufe der Brücke
- Verringerung der Breite der stählernen Brückenbögen oberhalb der Fahrbahn von ursprünglich 1,70 m auf nur noch 1,40 m im Scheitelbereich
- Überarbeitung des Bereiches um den Tunnelmund und Reduzierung der versiegelten Fläche am Elbhang auf die Hälfte von bisher 3600 m² auf 1900 m²
- Verringerung der Gesamtbrückenbreite um einen Meter von 24,40 m auf 23,40 m
„Die Möglichkeiten, innerhalb der Planfeststellung zu einer veränderten Brückenlösung zu kommen sind optimal ausgereizt. Neue, sich auf alle Fälle über Jahre hinziehende und in ihrem Ausgang höchst ungewisse Planungen und Genehmigungsverfahren sind damit vermeidbar”, kommentierte Regierungspräsident Henry Hasenpflug erfreut.
Die veränderten Pläne sind über die Bundesregierung an die UNESCO geschickt worden. Amtierender Dresdner Oberbürgermeister Lutz Vogel geht davon aus, dass es in Kürze zu Gesprächen zwischen Landeshauptstadt und UNESCO kommen werde. „Der Erhalt des Welterbetitels ist das wichtigste Ziel, das wir mit der Überarbeitung des Brückenentwurfes verfolgen. Ich hoffe sehr, dass wir jetzt in einen intensiven und erfolgreichen Dialog mit der UNESCO eintreten können. Ich freue mich besonders, dass die Initiative für eine Umplanung im Rahmen des Planfeststellungsbeschlusses aus der Dresdner Bürgerschaft gekommen ist”, so Vogel.
Oben: Aus der Ferne sind kaum Unterschiede zum bisherigen Stand des Entwurfs zu erkennen.
Unten: Der berühmte “Waldschlößchenblick” allerdings wird durch den Wegfall der Lichtmasten bereits deutlich weniger beeinträchtigt.
Unten: Vor allem aus der Fußgängerperspektive dürften die nun deutlich weniger massiven Betonsockel der Pfeiler einen erheblichen Unterschied in der Gesamtwirkung des Bauwerks ausmachen.
Unten: Beinahe idyllisch mutet nun die Situation der Tunnelmündung an; die Straße erscheint nun wesentlich behutsamer in das Gefüge der umgebenden Landschaft eingebettet.
Quelle: Landeshaupstadt Dresden