Die Diskussion über die Planungen für das Quartier V/2, die einen Anbau an das Schütz-Haus mit ovalem Grundriss und Staffelgeschossen vorsehen, rückt die Frage nach der Zukunft der Nordseite der Wilsdruffer Straße neu in den Mittelpunkt. Was geschieht langfristig mit den erst kürzlich sanierten WOBA-Häusern? Blieben sie langfristig erhalten, wäre der elegant geschwungene Baukörper zweifelsohne eine kluge und konsequente Überleitung vom Baustil der frühen DDR zum barock geprägten Ensemble des Neumarkts. Würde hingegen der historische Straßengrundriss mittelfristig wieder aufgegriffen, könnte sich der ovale Anbau als schwer integrierbar erweisen.
Bildnachweis: www.dresden.de/pdf/infoblaetter/b660_entwurf_rechtsplan_blatt2.pdf
Aufschlussreich ist in diesem Zusammenhang der vorhabenbezogene Bebauungsplan Nr. 660, in dem es u.a. heißt:
“Für die Wohnzeilen Wilsdruffer Straße Nordseite wird ein langfristiger Erhalt nicht befürwortet und ein strukturgerechter Ersatz unter Wiederherstellung der Moritzstraße, der Kleinen Kirchgasse und der Schuhmachergasse angestrebt. Bis zum Zeitpunkt der Umsetzung diesen Konzeptes jedoch gilt es, die Qualität der Bebauung der Nordseite Wilsdruffer Straße, z. B. die Durchgängig vorhandenen Arkaden, zu erhalten. Der Investor für das Quartier beabsichtigt, die Leitbauten Heinrich Schütz Haus (Neumarkt 12) und das Köhlersche Haus (Frauenstraße 14) in den historischen Parzellengrenzen wieder zu errichten und südlich durch einen dritten Baukörper (Neumarkt 11) zu ergänzen. Südlich vom Heinrich Schütz Haus folgt dieser Ergänzungsbau exakt der geschwungenen historischen Baulinie um diese dann in einer neu konzipierten Rundung bis an die (historisch motivierte) Brandwand des Köhlerschen Hauses zu vollenden. Die städtebaulichen Figur folgt der Intention des Investors, zwischen dem wiedererstehenden historischen Stadtgrundriss und der bestehenden Bebauung an der Wilsdruffer Straße zu vermitteln, d.h. weniger den jähen Bruch im Stadtgrundriss durch Errichtung einer Brandwand zu illustrieren als vielmehr ein „heilendes“ Bindeglied zu schaffen.”
Quelle: www.dresden.de/pdf/infoblaetter/b660_entwurf_begruendung.pdf
Weitere Informationen, die von der Landeshauptstadt zum Projekt öffentlich bereitgestellt werden:
www.dresden.de/pdf/infoblaetter/b660_entwurf_rechtsplan_blatt1.pdf
www.dresden.de/pdf/infoblaetter/b660_entwurf_vorhabenplan_blatt3.pdf