Archive for September, 2007

“Neues Bauen – Neue Baukultur?”

Friday, September 14th, 2007 8:26am

Die Sächsische Akademie der Künste – eine der prominentesten Verfechterinnen eines dezidiert modern gestalteten “Gewandhauses” am Neumarkt – lädt wieder einmal zu einem Kolloquium ein. Am Beispiel deutscher Städte wie Ulm, Münster, Köln und Dresden soll diesmal der Frage nachgegangen werden, “ob und in welcher Form neues Bauen in der historischen Stadt möglich ist”.

Das Kolloquium beginnt am heutigen Freitag, 14. September 2007, um 16 Uhr im Blockhaus, Neustädter Markt 19, mit einem Einführungsvortrag „Was ist Architektur der Gegenwart?“. Unter dem Titel „Neues Bauen im historischen Umfeld“ werden nachfolgend Architekturen aus den oben genannten Städten vorgestellt. Nach einer Pause beginnt 20 Uhr eine Podiumsdiskussion zum Thema „Neues Bauen – Neue Baukultur?“. Das Kolloquium ist öffentlich, die Teilnahme kostenfrei.

Anwesend werden u. a. sein: Herbert Feßenmayr (Baubürgermeister der Landeshauptstadt Dresden), Professor Carlo Weber (Sekretär der Klasse Baukunst der Sächsischen Akademie der Künste), Oliver G. Hamm (Architekturtheoretiker und Kurator der Ausstellung “Bauen in den neuen Bundesländern”), Eva Noller (Regierungsbaumeisterin im Fachbereich Stadtentwicklung der Stadt Ulm), Gunnar Pick (Städtische Denkmalbehörde Münster) und Anne Louise Müller (Leiterin des Stadtplanungsamtes Köln).

Neue Visualisierung des künftigen Altmarkts

Saturday, September 01st, 2007 10:13pm

Nachdem lange Zeit nur wenig aussagekräftige Visualisierungen des künftigen Gesichts des Altmarkts kursierten – derzeit befindet sich die zentrale Tiefgarage im Bau, im Anschluss wird der Platz neu gestaltet –, hat die Landeshauptstadt Dresden ein Informationsblatt zum Altmarkt herausgegeben, das auf www.dresden.de als PDF heruntergeladen werden kann. Darauf befindet sich ein 3D-Rendering, das die zukünftige Platzsituation recht anschaulich darstellt:

altmarkt.jpg
Deutlich werden die Position des nach wie überdimensionierten zentralen Lichtmasten, die in das neue Platzbild integrierten Überreste des historischen Pflasters, die Ein- und Ausgänge sowie die Be- und Entlüftungseinrichtungen für die Tiefgarage sowie die Brunnenanlagen. Laut Infoblatt ist für die Ostseite des Platzes (in der Visualisierung nicht sichtbar) auch die Anpflanzung von Bäumen vorgesehen.

Quelle: WES & Partner (Hamburg), Stadtplanungsamt Dresden

Bürgerversammlung zum Entwurf Planungsleitbild Innenstadt

Saturday, September 01st, 2007 2:11pm

Am 4. September 2007, 18 Uhr findet im Forum am Altmarkt der Ostsächsischen Sparkasse, Dr.-Külz-Ring 17, im Auditorium, 6. Etage die zweite Bürgerversammlung zum Entwurf des Planungsleitbildes Innenstadt statt. Den Fragen der Bürger stellen sich am 4. September der Zweite Bürgermeister Herbert Feßenmayr sowie Herr Prof. Dr. Pesch vom Büro pesch partner architekten stadtplaner herdecke stuttgart.

Das bereits im Juli vorgestellte Planungsleitbild kann als 79-seitige Broschüre in Form von drei PDF-Dokumenten auf www.dresden.de heruntergeladen werden.

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Das Planungsleitbild analysiert die aktuelle Situation der verschiedenen Innenstadtbereiche und formuliert für jeden Bereich individuelle Stadtentwicklungsziele. Nachfolgend eine kleine Sammlung von Aussagen, die zum städtbaulichen Rahmen im Allgemeinen und zur weiteren Entwicklung der inneren Altstadt im Speziellen gemacht werden:

Allgemeine Zielvorgaben

“Vorrangiges Ziel der städtebaulichen Entwicklung bleibt die ‘Stadtwerdung der Innenstadt’. Zur Erreichung dieses Ziels kann jedoch nicht mehr – wie 1994/1999 angenommen – auf ein erhebliches Neubauvolumen gesetzt werden. Die wiederzugewinnende Urbanität der Innenstadt muss sich vielmehr aus dem Bestand heraus entwickeln. Qualitätvollen Bauten aus der Zeit nach 1945 kommt somit ebenso große Bedeutung zu wie Gebäuden aus der Vorkriegszeit oder den verbliebenen Elementen des historischen Stadtgrundrisses. Angestrebt wird eine Urbanität mit gestufter Dichte, mit aufgewerteten öffentlichen Räumen und privatem Grün.”

“In den Kernbereichen von Altstadt und Innerer Neustadt gilt weiterhin das historische Raumgefüge als Orientierung. Im Ring der ehemaligen Gründerzeitgebiete sollten die Raumkanten entlang der wichtigen Radialstraßen und des 26er Rings an Plätzen und Parks mit Vorrang geschlossen werden.”

“Die Silhouette des Stadtzentrums bleibt die der historischen Stadt, ihr Schutz hat höchste Priorität. Hochhäuser in der Innenstadt sind daher ausgeschlossen und die Hochhausgruppe am Terrassenufer östlich der Altstadt wird mittelfristig aufgegeben.”

“Das bisher gültige Leitbild einer verdichteten Innenstadt wird weiter entwickelt – mit einer Abstufung von innen nach außen. Im Stadtzentrum, bestehend aus der Altstadt, den zentralen Einkaufsbereichen und den historischen barocken Bereichen der Inneren Neustadt sowie dem Altstadtboulevard, gelten die1994 festgelegten Prinzipien weiter. Die bestehende Baustruktur respektierend wird für die Ränder der Innenstadt und die Verflechtungsbereiche das Bild einer urbanen Gartenstadt – kompakt, grün, weniger dicht, mit großen öffentlichen Parks – formuliert.”

planungsleitbild_karte.gif

Zielvorgaben für die innere Altstadt

“Mit dem Ziel der Ablesbarkeit und Schichtung der Stadtgeschichte ist ein respektvolles Gegenüber von historischer und historisierender Bebauung, von ‘alt und neu’ zu gewährleisten. Dies bedingt auch den Erhalt von Wilsdruffer Straße und Kulturpalastes in ihrer heutigen Dimension und Form. Dresdens Geschichte stellt den Anspruch, den außergewöhnlichen historischen Monumenten und sorgfältig rekonstruierten Leitbauten architektonisch anspruchsvolle Neubauten an die Seite zu stellen, die kulturell deutlich erkennbar im Heute verankert sind.”

“Für die Wilsdruffer Straße ergibt sich mit dem langfristigen Erhalt der Wohnbebauung an der Nordseite eine Abfolge von verengten und aufgeweiteten Bereichen: Sie wird mit der Realisierung des Wilsdruffer Kubus den dringend notwendigen westlichen Auftakt erhalten. Der Kulturpalast in der Mitte der Abfolge verbleibt in seiner Kubatur und Nutzung. Seine Ränder jedoch sind in Funktion und Gestalt anzureichern und aufzuwerten, um die Vernetzung mit dem Stadtraum zu gewährleisten.”

“Die räumliche und funktionale Verdichtung des östlichen Auftakts der Wilsdruffer Straße [Pirnaischer Platz, Anm.] wird weiterhin verfolgt – sie soll parallel zu ersten Maßnahmen am Altstadtring durch integrierte Freiraum- und Verkehrsplanung erfolgen. […] Bedeutung kommt in diesem Zusammenhang auch der Sanierung und künftigen Nachnutzung der Bebauung am Pirnaischen Tor zu […].”

“Der Altstadtring wird – analog zu klassischen Vorbildern wie etwa der Wiener Ringstraße – zum Altstadtboulevard umgestaltet. Den offenen Stadtraum zwischen Rathenau- und Georgplatz prägen nach wie vor die sperrigen Großbauten der Nachkriegsmoderne am Pirnaischen Tor sowie auf dem Robotronareal.Dennoch bleibt die räumliche Fassung des Altstadtrings langfristiges Ziel der städtischen Planung. Wichtige historische Elemente des Stadtgrundrisses, wie die Bebauungskante der Altstadt, die Wallanlage und die Bastionen, sollen bei der Umgestaltung markiert werden.Die Entwicklung des Postplatzes sowie der Wall- und Marienstraße unter Berücksichtigung des Schürmannschen Entwurfs von 1991 wird weiter verfolgt. Langfristig soll ein großzügiger Stadtboulevard mit Alleen und mit durch Wasserflächen herausgehoben gestalteten Freiräumen entstehen, in dessen Verlauf sich die einzelnen Plätze als eigenständige Stadträume abzeichnen. Die Verkehrsflächen sind auf innerstädtische Dimensionen zurückzuführen.”

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Bildnachweis: Stadtplanungsamt Dresden

Fassadenwettbewerb für Hotel-Neubau entschieden

Saturday, September 01st, 2007 12:00pm

Um eine überzeugende, zeitgemäße Fassadengestaltung für das geplante Hotel „Express by Holiday Inn Dresden” am Dr.-Külz-Ring zu finden, schrieb die Foremost Leisure Real Estate Dresden GmbH in Abstimmung mit der Landeshauptstadt Dresden einen Wettbewerb aus. Die Preisgerichtssitzung fand am 31. Juli d.J. statt.

Vom Preisgericht einstimmig zur Realisierung empfohlen wurde ein Wettbewerbsbeitrag aus der Feder von Wörner & Partner. Der Entwurf sieht laut Aussage des Verfassers eine “strenge durchgängige Grundgliederung” der Fassade vor; so soll ein “starker, ruhiger Baukörper” erzeugt werden, der “seine Position gelassen im Stadtraum einnimmt”. Der Beitrag soll in besonderem Maße auf den “großstädtischen Charakter” des Altstadtrings im Bereich zwischen Rathaus und den Wohnblöcken aus den 50er Jahren Bezug nehmen.

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In der Beurteilung des Preisgerichts ist u.a. zu lesen:

„Der Verfasser orientiert sich mit seinem Fassadenvorschlag auf eine konsequent sachliche Architektursprache. Mit der Verwendung von Putz und der senkrecht betonten Fensteröffnungen wird die wirkungsvolle Gestaltung eines gut gegliederten, massiv wirkenden Fassadenbildes erreicht, sodass der körperhafte Ausdruck des Gebäudes erhalten bleibt. Dieser konsequent sachlichen und zeitlosen Architektursprache ordnet sich das Gebäude selbstbewusst in das Ensemble der vorhandenen Gebäude ein, ohne sich diesen überzuordnen. Das Preisgericht sieht in der aus den Nutzervorgaben entwickelten Fassadengestaltung eine richtige Antwort für ein an diesem Ort zu errichtenden Stadthotels mit intensitätssteigernden Ausstrahlung.”

Bildnachweis: Wörner & Partner Architekten