Archive for the Category 'Prager Straße'

“Centrum-Galerie” zu 60% vermietet

Friday, May 02nd, 2008 11:28am

18 Monate vor ihrer Eröffnung sind nach Angaben des Investors rund 60 Prozent der an der Prager Straße im Bau befindlichen “Centrum-Galerie” vermietet.

Axel Funke, Geschäftsführer des Entwicklers Multi Development, kommentiert das Bauvorhaben wie folgt: „Ab September 2009 hat die Dresdner Innenstadt einen weiteren touristischen Magneten: Mit ihrer stadtbildprägenden, sehr modernen Architektur und dem gehobenen internationalen Handelsangebot wird die Centrum-Galerie helfen, die Prager Straße zu einem der besten Einkaufsboulevards Deutschlands zu machen!“

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Mit ca. 120 Shopeinheiten und ca. 52.000 m² Handelsfläche ist die Centrum-Galerie das größte innerstädtische Einzelhandelsprojekt Dresdens.

Auf der Projekt-Homepage www.centrumgalerie.de können eine Reihe von Modellfotos heruntergeladen werden, die eine Vorstellung von den künftigen Dimensionen des Shopping-Komplexes vermitteln.

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Bildquelle: www.centrumgalerie.de

“Die Zukunft eines Dresdner Wahrzeichens ist gesichert”

Friday, March 30th, 2007 12:55pm

Das Dresdner Zentrum ist um eine Attraktion reicher, und das nicht – wie so oft – im kulturhistorischen Zentrum, wo die Mehrzahl der touristischen Highlights dicht gedrängt auf überschaubarem Raum versammelt sind, sondern auf der Prager Straße.

Die Rede ist vom denkmalgeschützen, 1972 erbauten Rundkino, das seit der Jahrhundertflut 2002 weitgehend leer stand und nun auf spektakuläre Weise wieder seiner urprünglichen Nutzung zugeführt wird: Unter dem Namen “CINEMAGNUM” wurde gestern das Rundkino als digitales 3D-Großformatkino neu eingeweiht. Mit einer Größe von 235 Quadratmetern ist die neue Silberleinwand laut Auskunft des neuen Betreibers die größte Kinoleinwand Sachsens.

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Das Rundkino wurde erst kürzlich von der Tetris Grundbesitz GmbH & Co. KG aus Reichenschwand bei Nürnberg übernommen, Programmplanung und Betriebsorganisation des Kinos liegen in den Händen von Fantasia Film, Nürnberg. “Die Zukunft eines Dresdner Wahrzeichens ist gesichert”, schreibt der Betreiber stolz in seiner Pressereklärung, die hier als PDF heruntergeladen werden kann.

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Die historischen Aufnahmen zeigen das Rundkino im Jahre 1975, lange vor den ersten Nachverdichtungsmaßnahmen der 1990er Jahre, die den Bau ins städtebauliche Abseits rückten.

Bildnachweis: www.bildindex.de

Städtebaulicher Wandel aus der Vogelperspektive

Wednesday, November 15th, 2006 5:01pm

Es gibt Menschen, die können stundenlang über Karten, Stadtplänen und Luftbildern brüten, ohne dass auch nur ein Anflug von Langeweile aufkommt. Ausgeklügelte Karten- und Satellitenbildsysteme wie Stadtplandienst oder Google Maps bieten Nutzern mit schnellen Internet-Verbindungen faszinierende Möglichkeiten, ganze Stadtrungänge aus der Vogelperspektive vorzunehmen. Da die Satellitenfotos meist schon etwas älter sind, werden sie insbesondere bei Städten, deren Stadtbild sich in hohem Tempo verändert, zu interessanten Dokumenten des städtebaulichen Wandels.

Das nachfolgende Bild etwa, heute Vormittag über Google Maps angezeigt, zeigt einen Zustand der Prager Straße, der mittlerweile als historisch bezeichnet werden kann – alle Brunnen- und Grünanlagen des Ursprungszustandes sind noch erhalten, die Gebäude noch unsaniert:

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Das Foto dokumentiert übrigens die hohe Qualität der ursprünglichen Platzgestaltung und erinnert an den schmerzlichen Verlust insbesondere der eindrucksvollen Wasserspiele.
Wer weiter runter scrollt, sieht einen noch völlig unbebauten Wiener Platz, am Hauptbahnhof wird gerade ein erster Abschnitt der Dachkonstruktion abgedeckt, um ihn später – wie wir wissen – mit einer weißen, Teflon-beschichteten Membran zu überziehen.

Die Perspektive aus der Luft macht gerade am Beispiel Dresdens aber auch die Dichte bzw. Aufgelockertheit der Bebauung deutlich. Schaut man sich z. B. den Georgplatz an, blicken wir nach wie vor auf riesige Brachflächen, die – von überdimensionierten Straßen zerschnitten – auf die massiven Kriegseinwirkungen, die nachfolgende Trümmerberäumung und den nach wie vor nur ansatzweise erfolgten Neuaufbau verweisen (links oben befindet das Rathaus, rechts das Dorint-Hotel auf der Grunar Straße):

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Bildnachweis: Google Maps

Prager Strasse: Waben-Recycling für das “Forum Dresden”

Wednesday, July 19th, 2006 10:26am

Der bevorstehende Abriss des ehemaligen Centrum-Warenhauses an der Prager Straße hat nicht wenige Dresdner bekümmert, gehört das Gebäude mit seiner eigenwilligen Aluminium-Wabenfassade doch zu den markantesten Architekturen, die die DDR-Zeit in Dresden hinterlassen hat. Da das Gebäude keinen Denkmalschutz genießt, der Abriss also auch von prominenten Fürsprechern und einer eigens dafür gegründeten Bürgerinitiative nicht verhindert werden konnte, blieb nur die Hoffnung, dass wenigstens die Fassadengestaltung des geplanten “Forum Dresden” auf den sozialistischen Vorgängerbau Bezug nehmen würde.

Am 27. Juni nun wurden die Ergebnisse eines Fassadenwettbewerbs präsentiert, den der Investor und neue Eigentümer des Kaufhauses – die Firma Multi Development Germany GmbH aus Düsseldorf – ausgelobt hatte. Über den mit dem 1. Preis bedachten Entwurf des Dresdner Architekten Peter Kulka dürften sich all jene gefreut haben, die mit einem weiteren gesichtlosen Allerwelts-Einkaufstempel gerechnet haben:

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Kulkas Entwurf sieht eine Wiederverwendung der Aluminium- Fassadenelemente vor; nicht Zäsur, sondern Kontinuität bildet das Programm. Erfreulich daran: “Ostmoderne” Formensprache wird nicht auf dem Müllhaufen der Geschichte entsorgt, sondern respektvoll-kreativ in eine neue Architektur integriert. Dresdner Stadtgeschichte wird nicht ausradiert, sondern fortgeschrieben. Bemerkenswert ist dabei, wie Kulka durch einen Mix verschiedener Materialien die Auflockerung der gewaltigen, 52.000 qm Mietfläche umfassenden Baumasse des künftigen Einkaufszentrums erreicht: Die “recycelten” Waben des alten Centrum-Warenhauses werden zur Verkleidung der oberen Gebäudeteile verwendet, wobei die Ecke zum künftigen “Prager Platz” eine besondere Betonung erfährt. Eine goldene Metallfassade vor schwarzem Hintergrund sorgt für einen edlen Touch. Markante Gebäudeabschnitte schließlich – etwa der Eingangsbereich oder der Zugang zum Parkhaus – werden aus Glas gestaltet.

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Die Visualisierung mit Blick nach Norden (oben) zeigt, dass das “Forum Dresden” – trotz seiner enormen Abmessungen und einer deutlich verengten Prager Straße – aufgrund der abwechslungsreichen Materialwahl nicht schwer und klobig daherkommt, sondern sogar eine gewisse Leichtigkeit besitzt. Der künftige “Prager Platz” wird durch die Öffnungen in der Fassade nicht abgeriegelt, sondern einladend begrenzt.

Ob Dresden im Innenstadtbereich wirklich ein Einkaufszentrum in diesen Dimensionen benötigt, vermag ich nicht zu sagen. Dass allerdings architektonisch und stadtplanerisch eine hochwertige Lösung gefunden wurde, welche sensibel auf die (Nachkriegs-)Geschichte Dresdens an diesem Ort reagiert, daran habe ich keinen Zweifel.

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Bildmaterial: Peter Kulka Architektur / Multi Development Germany

Peter Kulka, gebürtiger Dresdner, zeichnete in Dresden u.a. für den Neubau des Sächsischen Landtags sowie die Sanierung des Deutschen Hygienemuseums verantwortlich.