Archive for October, 2006

“Virtuelle Bühne für Debattierer”

Monday, October 16th, 2006 10:00am

Im Rahmen eines Artikels über Dresdner Web Logs wird in der heutigen Ausgabe der Sächsischen Zeitung auch über TourDresden berichtet. Zwar ist die Darstellung, dass TourDresden dem Dresdner Neumarkt gewidmet sei, nicht wirklich zutreffend – der Neumarkt statuiert ein wichtiges, sehr grundsätzliches Exempel für die jüngste Dresdner Stadtentwicklung, stellt aber letztlich doch nur einen kleinen Ausschnitt aus einer Fülle von städtebaulichen Themen dar –, dennoch an dieser Stelle ein ganz herzliches Dankeschön an die Redaktion der SZ für das Interesse und die Berichterstattung!

Trümmer – Träume – Alltag

Monday, October 09th, 2006 10:12am

Bis zum 11. November kann in der SLUB (Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden) noch die Ausstellung “Trümmer – Träume – Alltag. Das DDR-Bild der Dresdner Pressefotografen Höhne/Pohl 1945/1990″ besucht werden. Seit dem 1. August präsentiert die Deutsche Fotothek Dresden hier ein faszinierendes zeitgeschichtliches Panorama der Landeshaupstadt Dresden, das von der frühen Nachkriegszeit bis zur Wende reicht.

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Auf der Homepage zur Ausstellung heißt es u.a.:

“Der Nachlass des ‘Dresdner Bilderdienstes’ der Fotografen Erich Höhne (1912-1999) und Erich Pohl (1904-1968) wurde 1992 erworben und umfasst rund 363.000 Fotografien, entstanden zwischen 1945 und 1990. Sie sind das visuelle Gedächtnis der Stadt Dresden, und darüber hinaus vertreten sind auch Teile Mitteldeutschlands. Pars pro toto spiegelt sich in den Aufnahmen das politische und gesellschaftliche Leben von der Nachkriegszeit über die Staatsgründung der DDR bis hin zum Fall der Mauer wider. Das Spektrum der Themen spart keinen Bereich des Lebens aus, wobei von Anfang an der Mensch im Vordergrund des Interesses beider Fotografen stand, deren Wurzeln in der Arbeiterfotografie lagen.”

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Quelle: http://fotothek.slub-dresden.de/
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“Heinrich-Schütz-Residenz”

Monday, October 09th, 2006 9:00am

Der Bauherr am Quartier V/2, das Martinshof Rothenburg Diakoniewerk, hat seinem Bauprojekt am Neumarkt einen klangvollen Namen verliehen: Die künftige Seniorenwohnanlage, welche die originalgetreue Rekonstruktion des Köhlerschen Hauses sowie des Heinrich-Schütz-Hauses beinhaltet, wird unter dem Namen “Heinrich-Schütz-Residenz” auf einer eigens dafür geschaffenen Homepage beworben.

Das von Feddersen Architekten auf Anfrage zur Verfügung gestellte, hochaufgelöste Bildmaterial zeigt den aktuellen Planungsstand, der einen modernen, geschwungenen Anbau am Schütz-Haus vorsieht:

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Die im Erdgeschoss öffentlich begehbaren Innenhöfe (siehe Grundriss unten) versprechen zum Erlebnis zu werden, ist doch das Quartier V/2 das erste Neumarkt-Quartier überhaupt, innerhalb dessen historische Innenhofstrukturen wieder belebt werden. Alle anderen Bauherren – ausgenommen die Gesellschaft Historischer Neumarkt Dresden, die an der Rampischen Straße 29 den originalgetreuen Wiederaufbau eines barocken Bürgerhauses plant – sehen passagenartige Strukturen im Inneren ihrer Gebäudekomplexe vor, die die historischen Grundrisse komplett negieren.

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In meinem Kommentar zum neueröffneten “Qartier an der Frauenkirche” hatte ich bereits darauf hingewiesen, dass meine größte Sorge am Neumarkt mittlerweile nicht mehr den Fassaden gilt, sondern dem Innenleben der neuen Gebäude, das bei den bislang realisierten Projekten funktional vom Fassadenbild der Architektur mehr oder weniger losgelöst erscheint. Umso erfreulicher, dass mit dem Quartier V/2 endlich ein Bauprojekt realisiert wird, das – so meine Hoffnung – auch und gerade hinsichtlich seiner Innenhofstrukturen ein Exempel statuieren wird.
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Bildmaterial: Feddersen Architekten

“Lifestyle, mitten in der Stadt”

Monday, October 02nd, 2006 8:29pm

“Lifestyle, mitten in der Stadt. Zwei Ecken entfernt von Zwinger und Semperoper, im Herzen Dresdens entstehen moderne und individuelle Neubau-Eigentumswohnungen voller Architektur.”

So wirbt die Columbus Bauprojekt auf ihrer Website für ihre Wohnanlage am Schützenplatz, ausgesprochen ruhig und doch nur wenige hundert Meter vom historischen Zentrum entfernt gelegen. Das Projekt, das mittlerweile im 3. Bauabschnitt realisiert wird, erscheint wegweisend hinsichtlich der stadtplanerischen Bestrebungen, Wege zum bezahlbaren Eigenheim im Innenstadtbereich zu eröffnen.

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Gestalterisch zeigt sich die Neubauarchitektur gewohnt rechteckig-streng, wobei die Auswahl warmer, texturierter Materialien angenehm ins Auge fällt.

Wie in Dresden beim Neubau-Marketing üblich, wirbt der Investor mit dem Blick auf die barocken Ensembles der Altstadt, ohne selbst an jene Prinzipien anzuknüpfen, die den gestalterischen Reichtum ebendieser Ensembles ausmachen: das Ausprägen von Dachlandschaften, die Entwicklung einer ornamentalen Heiterkeit – um nur einige zu nennen. Die Freundlichkeit des Gebäudes, die durch die warme Materialwahl offensichtlich vermittelt werden soll, wirkt daher  etwas verkrampft und bemüht. Warum nicht auch einmal Gestaltung jenseits des rechten Winkels wagen?

Nichtsdestotrotz bleibt das Projekt ein erfreulicher Lichtblick für das schwach entwickelte, angesichts seiner Lage erstaunlich untergenutzte Areal.
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