“Centrum-Galerie” zu 60% vermietet

18 Monate vor ihrer Eröffnung sind nach Angaben des Investors rund 60 Prozent der an der Prager Straße im Bau befindlichen “Centrum-Galerie” vermietet.

Axel Funke, Geschäftsführer des Entwicklers Multi Development, kommentiert das Bauvorhaben wie folgt: „Ab September 2009 hat die Dresdner Innenstadt einen weiteren touristischen Magneten: Mit ihrer stadtbildprägenden, sehr modernen Architektur und dem gehobenen internationalen Handelsangebot wird die Centrum-Galerie helfen, die Prager Straße zu einem der besten Einkaufsboulevards Deutschlands zu machen!“

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Mit ca. 120 Shopeinheiten und ca. 52.000 m² Handelsfläche ist die Centrum-Galerie das größte innerstädtische Einzelhandelsprojekt Dresdens.

Auf der Projekt-Homepage www.centrumgalerie.de können eine Reihe von Modellfotos heruntergeladen werden, die eine Vorstellung von den künftigen Dimensionen des Shopping-Komplexes vermitteln.

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Bildquelle: www.centrumgalerie.de

8 Responses to ““Centrum-Galerie” zu 60% vermietet”

  1. mannschu
    May 6th, 2008 09:59
    1

    Die Centrum-Galerie wird mit Sicherheit eine deutliche Aufwertung für die Prager Straße darstellen. Die modernen Fassaden wirken auf den Visualisierungen durchaus ansprechend und die Verdichtung des nördlichen Abschnitts der “Prager” wäre endlich Realität geworden.
    Allerdings bleiben einige Fragezeichen hinter dieser “Megainvestition”. Mit über 50000 qm Verkaufsfläche entsteht ein enormes Flächenpotential, das Kaufkraft abschöpfen wird und damit weitere Investitionen in den Shoppingstandort Dresdner Innenstadt vereiteln könnte. Auch der alle Maße sprengende Baukörper des Centers trägt mit seiner “Introvertiertheit” nicht unbedingt zu einer Bereicherung der angrenzenden Stadträume bei und schirmt die Prager Straße letztlich noch mehr von den angrenzenden Quartieren ab anstatt zu verbinden.
    Was damit aus den Unorten hinter den Ibis-Hotels wird bleibt fraglich.

  2. Thomas Filip
    May 6th, 2008 10:28
    2

    Ich denke dass die Centrum-Galerie starke städtebauliche Akzente auch über die Prager Straße hinaus setzen wird – vor allem dann, wenn man sie mit der nach außen gesichtslosen Altmarkt-Galerie vergleicht, die sich ja im Blockinneren eines Nachkriegsensembles geradezu versteckt und das Stadtbild kaum prägt.

    Auf der Waisenhausstraße stadteinwärts fahrend wird der Blick auf die abgerundete Glasfront m.E. zu einem neuen städtebaulichen Highlight werden. Durch das konsequente Anknüpfen an die Geschichte des Vorgängerbaus, durch die gelungene Verbindung von moderner Hochglanz-Architektur mit dem kultigen Retro- Fassadendesign der 70er Jahre (Wabenfassade) hat die Centrum-Galerie auf jeden Fall das Potenzial zu einem neuen Dresdner Wahrzeichen, vergleichbar etwa dem Kongresszentrum.

  3. Steffen Kaufmann
    May 16th, 2008 03:34
    3

    Ich denke, dass das Gebäude mit seiner auffallend hohen Investionssumme sehr flexibel in der Raumaufteilng ist und neben Eleganz auch mit Großzügigkeit verführen wird, die die Königstraße nicht bieten kann, vielleicht werden einige höherpreisige Modelläden von da umziehen in’s Kaufhaus.

  4. Peter
    May 16th, 2008 15:21
    4

    Dass dies ein Touristenmagnet wird, wage ich zu bezweifeln. Gut einkaufen kann man darin sicher, aber man darf davon ausgehen dass die Dresdenbesucher wegen des weltberühmten Ensembles Europäischer Architektur kommt, und nicht wegen Bauten die sie auch zu Hause sehen können.

    Ich finde solche Architektur durchaus interessant. Aber ich habe immer ein Problem damit, wenn es ausgerechnet in Dresden sein muss, die Stadt wo rein flächenmäßig kaum etwas erhalten ist in der City (mit Ausnahme von Theaterplatz und Neumarkt)

    Solche Glaskästen sind in einer Stadt in Ordnung, die eine intakte und unzerstörte Innenstadt hat; London z.B. hat in der Oxfort St. oder Tottenham Court Rd. auch viele Glas/Stahl/Beton Gebäude, und dort ist es in Ordnung weil der Grossteil Londons eher “alt” wirkt. Hätten die Dresdner Bürger nicht hartnäckig für die Reko ihrer Altstadt gekämpft, und gäbe es nur diese Pragerstrasse-Architektur, wäre Dresden städtebaulich verloren. Wegen einer Betonkuben-Landschaft verirrt sich niemand so leicht in eine Stadt. Soviel zur Qualität des angeblich “modernen”.

  5. Peter
    May 16th, 2008 15:22
    5

    PS:

    Mannschu, du behauptest die Fassaden dieses Gebäudes seien “modern”. Kannst du das begründen? Mir scheint dieses Gebäude ist eindeutig im Stile des Funktionalismus gebaut, und der ist nicht modern sondern ca. 100 Jahre alt.

    Gruss,

    Peter

  6. mannschu
    May 16th, 2008 18:17
    6

    @ Peter
    Ich glaube nicht, dass die Fassaden der Galerie etwas mit Funktionalismus zu tun haben, da die Alu-Elemente mehr einem groben Ornament entsprechen und somit eher Schmuck darstellen, als eine praktische Funktion zu besitzen.
    Was ich mit “Modern” meinte, ist ganz oberflächlich betrachtet nur die reine Ausstrahlung der Fassaden. Modern muss im Übrigen auch nichts mit Funktionalismus zu tun haben. Ist der Ufa-Palast etwa nicht modern? In erster Linie ist er auf jeden Fall nicht funktionalistisch, auch wenn er einen festen Zweck besitzt.
    Abegesehen davon können Einkaufszentren und ihr umfangreiches Angebot durchaus Touristen anziehen, da diese nicht nur wegen der viel beschworenen und in Dresden meist nicht originalen Sehenswürdigkeiten kommen, sondern auch um einfach einkaufen zu gehen. Und so kann eine Attraktivitätssteigerung in Form der Galerie durchaus auch zur Ankurbelung des Tourismus beitragen.

  7. Fama
    May 20th, 2008 21:00
    7

    Mir drängt sich beim Lesen der Beiträge der Eindruck auf, dass es hier vorwiegend um Fassaden und Kubaturen geht, modern, ästhetisch, oder auch weniger gelungen. Für mich steht aber eine ganz andere Frage im Vordergrund. Wie erfolgt in einer Stadt wie Dresden, die über immense innerstädtische Freiflächen verfügt, eine auf die Bewohner dieser Stadt abgestellte Stadtentwicklung? Sind Mega-Einkaufszentren, Bürokuben und Hotelkomplexe geeignet, eine mit Leben erfüllte, lebens- und erlebenswerte Stadt zu entwickeln? Alle bekannten Nachteile einer derartigen städtebaulichen Polarisierung, wie Versiegelung großer Flächen mit den sich daraus ergebenden ökologischen Folgen, Erhöhung des Verkehrsaufkommens durch die damit einhergehende Trennung von Geschäfts- und Wohnvierteln, hoher Flächenverbrauch, zunehmende Umweltbelastung und … und … und … führen schließlich im Ergebnis doch nur zu sterbenden Innenstädten. Darüber können auch Fassaden nicht hinweg täuschen. Auch meine ich zu beobachten, dass diese Art des Wiederaufbaus durchaus Konfliktpotenzial einer sozialen Polarisierung in sich birgt. Eine Stadt, wie Dresden, wird dauerhaft nicht vom Kauf- und Pauschaltourismus leben können. Auch nicht, wenn sie einige echte und zunehemend unechte Perlen europäischer Architektur vorweisen kann. Eine Stadt muss in erster Linie für ihre Bürger entwickelt werden. Die Architektur ist dabei Gestalter und wird um so kurzlebiger und bedeutungsloser sein, je mehr diese Aufgabe aus den Augen verloren wird.

  8. mannschu
    May 21st, 2008 15:58
    8

    @ Fama
    Was du schreibst ist vollkommen richtig. Leider ist aber die Realität nun einmal wie sie ist. Nach 60 Jahren sehnen sich die Menschen endlich danach eine “geheilte” Stadt ohne Brachen zu haben. Und so wird das Stadtmodell ohne Rücksicht auf die Kosten mit eben diesen gesichtslosen Kuben und Malls gefüllt. Eine gesunde Stadt wird anders aussehen, was man schon heute am Wiener Platz (und Neumarkt) studieren kann.
    Kombinierte Wohn- und Geschäftshäuser wären da schon eine Bereicherung (EG und 1. OG Läden, darüber Wohungen), werden aber leider fast nicht realisiert, da sie sich angeblich nicht rentieren. So bleiben nur die Hotels, Malls und Bürokomplexe, eine Stadt der toten Augen.

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