Archive for March, 2007

“Gebt der Vernunft eine Chance!”

Friday, March 30th, 2007 1:07pm

Unter dem Motto “gebt der Vernunft eine Chance!” hat sich in Dresden als Folge des Dauerstreits um die Waldschlösschenbrücke eine neue Bürgerintiative gebildet, die sich auf www.elbtunnel-dresden.de vorstellt, und deren Anliegen ich hier im Wortlaut wiedergeben möchte:

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“Der endlose und zermürbende Streit […] hat die Kommune der Stadt politisch gespalten und tiefe Gräben des gegenseitigen Unverständnisses aufgeworfen. Die Auseinandersetzung muss auch im Sinne eines Versöhnungsprozesses durch die Bürger dieser Stadt entschieden werden. Gerichtsentscheidungen können Dresden diese Aufgabe nicht abnehmen.

Ein wirklicher Kompromiss, der allen Beteiligten nützt, ist die Errichtung eines Tunnels. Er ist technisch machbar und politisch sinnvoll. Die Elbquerung würde gewährleistet, der einmalige Landschaftsraum bliebe unberührt, der UNESCO-Welterbestatus bleibt erhalten, der Bürgerwillen wird ernst genommen.

Der Bürgerentscheid, der eine Elbquerung am Waldschlößchen fordert, ist als ein wichtiges Mittel der direkten Demokratie ernst zunehmen. Die Bürger der Stadt haben aber nicht über eine Brücke oder einen Tunnel abgestimmt - diese Optionen standen nicht- sondern sie stimmten für eine Verkehrslösung. Diese Lösung wird mit einem Tunnel erreicht. Somit wird letztendlich auch durch den Tunnel das Bürgerbegehren umgesetzt.

Diese Initiative agiert überparteilich und setzt sich zum Ziel, die Öffentlichkeit von der Tunnellösung zu informieren und sie schnellstmöglich umzusetzen. Alle Bürger der Stadt, die diese Lösung unterstützen, sind aufgerufen, sich aktiv zu beteiligen.”

Wer sich eingehender mit den Fragen beschäftigen möchte, die durch eine mögliche Tunnellösung am Waldschlößchen aufgeworfen werden, findet eine Zusammenfassung und Auswertung der bisherigen Gutachten als PDF zum Herunterladen auf www.welterbe-erhalten.de.

Bildnachweis: Gutachten der Technischen Hochschule Aachen, März 2006

“Die Zukunft eines Dresdner Wahrzeichens ist gesichert”

Friday, March 30th, 2007 12:55pm

Das Dresdner Zentrum ist um eine Attraktion reicher, und das nicht – wie so oft – im kulturhistorischen Zentrum, wo die Mehrzahl der touristischen Highlights dicht gedrängt auf überschaubarem Raum versammelt sind, sondern auf der Prager Straße.

Die Rede ist vom denkmalgeschützen, 1972 erbauten Rundkino, das seit der Jahrhundertflut 2002 weitgehend leer stand und nun auf spektakuläre Weise wieder seiner urprünglichen Nutzung zugeführt wird: Unter dem Namen “CINEMAGNUM” wurde gestern das Rundkino als digitales 3D-Großformatkino neu eingeweiht. Mit einer Größe von 235 Quadratmetern ist die neue Silberleinwand laut Auskunft des neuen Betreibers die größte Kinoleinwand Sachsens.

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Das Rundkino wurde erst kürzlich von der Tetris Grundbesitz GmbH & Co. KG aus Reichenschwand bei Nürnberg übernommen, Programmplanung und Betriebsorganisation des Kinos liegen in den Händen von Fantasia Film, Nürnberg. “Die Zukunft eines Dresdner Wahrzeichens ist gesichert”, schreibt der Betreiber stolz in seiner Pressereklärung, die hier als PDF heruntergeladen werden kann.

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Die historischen Aufnahmen zeigen das Rundkino im Jahre 1975, lange vor den ersten Nachverdichtungsmaßnahmen der 1990er Jahre, die den Bau ins städtebauliche Abseits rückten.

Bildnachweis: www.bildindex.de

Der Neumarkt bleibt Großbaustelle

Monday, March 26th, 2007 11:46am

Der Neumarkt bleibt Großbaustelle, und das Bautempo ist unverändert beeindruckend – hier ein (unvollständiger) Überblick über die aktuellen Bauaktivitäten…

Der Wiederaufbau der Ruine des Kurländer Palais wurde über Jahre hinweg immer wieder verschoben, doch nach dem im Januar erfolgten Baubeginn ist mittlerweile das Erdgeschoss des rechten Seitenflügels in Ziegelbauweise im Rohbau hergestellt:

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Bewegt man sich vom Kurländer Palais in Richtung Neumarkt, fällt der Blick auf die Baugrube der Rampischen Straße 29, dem ehrgeizigen Rekonstruktionsprojekt der Gesellschaft Historischer Neumarkt Dresden, bei dem die historische Kellersubstanz komplett erhalten und ausschließlich in traditioneller Ziegelbauweise gemauert werden soll. Hier hat mittlerweile die Sanierung des noch vorhandenen Kellermauerwerks begonnen:

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An der Mündung der Rampischen Straße in den Neumarkt ragen die Häuser An der Frauenkirche 16 und 17 (Quartier III/2) in die Höhe, die sowohl in Stahlbeton- als auch Ziegelmauerwerk ausgeführt werden. Hier ist man bereits im Dachgeschoss angelangt, die Gebäude sollen im Oktober diesen Jahres eingeweiht werden:

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Unmittelbar an das Quartier III/2 schließt sich die gewaltige Baugrube des Quartiers III/1 der Baywobau an, wo das 2. UG nahezu fertiggestellt ist. Ich persönlich hoffe, dass bis Mai – wenn der Wettbewerb um das Gewandhaus-Areal entschieden werden soll – wenigstens die Mauern des Erdgeschosses stehen. Zurzeit wirkt der Neumarkt noch sehr weitläufig und großzügig; doch erst wenn die weit in den Neumarkt hineinragende Platzkante des Q3 tatsächlich steht, wird man realistisch beurteilen können, wie ein bebautes Gewandhaus-Areal die Raumverhältnisse verändert.
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“Platten” an der Münzgasse saniert

Monday, March 26th, 2007 10:20am

Die Sanierung der noch zu DDR-Zeiten in Plattenbauweise errichteten Münzgasse – bis zur Fertigstellung des Q1 (”Quartier an der Frauenkirche”) die einzige wirkliche “Gasse” im Umfeld der Frauenkirche – ist ein gutes Stück vorangekommen.

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Nachdem im letzten Jahr bereits das an die Kunstakademie angrenzende “Café an der Frauenkirche” saniert wurde, sind nun auch an der dem Hotel “Hilton” gegenüberliegenden Straßenseite die Gerüste gefallen. Dabei sind die ehemals deutlich sichtbaren Fugen der einzelnen Plattenelemente unter einer zweifarbigen Putzfassade verschwunden; entstanden ist ein durchaus ansehliches, geschmackvoll überarbeites Fassadenbild, das sich nicht hinter den aufwändiger geschmückten Rekonstruktionen der benachbarten Straßenzüge verstecken muss.

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