“Gebt der Vernunft eine Chance!”

Unter dem Motto “gebt der Vernunft eine Chance!” hat sich in Dresden als Folge des Dauerstreits um die Waldschlösschenbrücke eine neue Bürgerintiative gebildet, die sich auf www.elbtunnel-dresden.de vorstellt, und deren Anliegen ich hier im Wortlaut wiedergeben möchte:

wsbruecke.jpg

“Der endlose und zermürbende Streit […] hat die Kommune der Stadt politisch gespalten und tiefe Gräben des gegenseitigen Unverständnisses aufgeworfen. Die Auseinandersetzung muss auch im Sinne eines Versöhnungsprozesses durch die Bürger dieser Stadt entschieden werden. Gerichtsentscheidungen können Dresden diese Aufgabe nicht abnehmen.

Ein wirklicher Kompromiss, der allen Beteiligten nützt, ist die Errichtung eines Tunnels. Er ist technisch machbar und politisch sinnvoll. Die Elbquerung würde gewährleistet, der einmalige Landschaftsraum bliebe unberührt, der UNESCO-Welterbestatus bleibt erhalten, der Bürgerwillen wird ernst genommen.

Der Bürgerentscheid, der eine Elbquerung am Waldschlößchen fordert, ist als ein wichtiges Mittel der direkten Demokratie ernst zunehmen. Die Bürger der Stadt haben aber nicht über eine Brücke oder einen Tunnel abgestimmt - diese Optionen standen nicht- sondern sie stimmten für eine Verkehrslösung. Diese Lösung wird mit einem Tunnel erreicht. Somit wird letztendlich auch durch den Tunnel das Bürgerbegehren umgesetzt.

Diese Initiative agiert überparteilich und setzt sich zum Ziel, die Öffentlichkeit von der Tunnellösung zu informieren und sie schnellstmöglich umzusetzen. Alle Bürger der Stadt, die diese Lösung unterstützen, sind aufgerufen, sich aktiv zu beteiligen.”

Wer sich eingehender mit den Fragen beschäftigen möchte, die durch eine mögliche Tunnellösung am Waldschlößchen aufgeworfen werden, findet eine Zusammenfassung und Auswertung der bisherigen Gutachten als PDF zum Herunterladen auf www.welterbe-erhalten.de.

Bildnachweis: Gutachten der Technischen Hochschule Aachen, März 2006

One Response to ““Gebt der Vernunft eine Chance!””

  1. prat
    April 2nd, 2007 14:38
    1

    Kein Problem - nach 130 Jahren Brückenplanung jetzt noch mal 120 Jahre Tunnelplanung. Zuerst mit Straßenbahn, dann ohne, dafür dann aber mit Fahrradweg. Oder auch zwei- oder vierspurig. Dresden baut sicher den ersten Tunnel weltweit, der billiger als eine Brücke ist - dafür kann man gern nochmals 30 Millionen Euro Planungskosten ausgeben. Kurz vor dem Bau wird dann festgestellt, daß die Tunneleinfahrten nicht hochwassersicher sind, daher nochmals Umplanung. Leider verschandeln die umgeplanten Tunneleinfahrten die wertvollen Elbauen. Daraufhin fordert ein Nobelpreisträger den Bau einer landschaftsschonenden Brücke, und die Unesco teilt mit, über das wahre Ausmaß des Tunnels getäuscht worden zu sein. Die sächsischen Heimatschutzverbände sammeln 25,13 Euro, um eine Elbfähre anstelle von Brücke oder Tunnel zu finanzieren. Dies scheitert dann am Denkmalschutz, weil für die originale Elbfähre aus dem Jahr 1872 keine authentischen Ersatzteile mehr beschafft werden können. Zwischenzeitlich ist die Bevölkerungszahl Dresdens auf 120.000 Einwohner gesunken, so daß die Elbquerung nicht mehr nötig ist. So ein Glück aber auch!

Leave a Reply

You must be logged in to post a comment.