Archive for March, 2008

Fassadenwettbewerb für Altmarkt-Südseite entschieden

Thursday, March 13th, 2008 12:18pm

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Der Fassadenwettbewerb für die Altmarkt-Südseite ist entschieden. Gewonnen hat ein Entwurf des Dresdner Architekten Eberhard Pfau. Angesichts der nach wie vor dominierenden modernistischen Architekturauffassung in den städtebaulichen Entscheidungsgremien dieser Stadt verwundert es kaum, dass die Gestaltung wieder einmal mehr oder minder minimalistisch ausfällt: Das Auge sucht vergeblich nach feinen Akzenten, wie sie bei den benachbarten Wohnbauten der 50er Jahre zu finden sind. Stattdessen kommt die Fassade recht glatt und profillos daher, die Fenster haben keine Gewände, die Fensterflächen sind kaum gegliedert; zudem wird das künftige “Hotel Altmarkt” als einziger der seit 1990 am Altmarkt errichteten Neubauten nicht von stehenden, sondern liegenden Fensterformaten geprägt sein. Es versteht sich beinahe von selbst, dass ein Neubau am ältesten Platz der Stadt nicht mit ornamentalen Elementen arbeitet: Je gewichtiger das historische Umfeld – in diesem Falle die Kreuzkirche –, desto banaler muss offenbar die architektonische Konzeption ausfallen; dies war bereits bei der Entscheidung des Fassadenwettbewerbs für den “Wilsdruffer Kubus” am Postplatz zu beobachten gewesen.

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Ein Trost dabei: Obwohl das Ergebnis insgesamt recht enttäuschend ausfällt, verspricht das Gebäude letztlich ein Gewinn für den Platz zu werden, wird doch die seit über 60 Jahren brachliegende Südseite des Altmarktes endlich geschlossen und der Altmarkt wieder als klar definierter, innerstädtischer Platz erlebbar. Traufhöhe und Materialwahl (Sandsteinfassade, rotes Ziegeldach) sorgen zudem dafür, dass der Neubau trotz seiner trivial wirkenden Gestaltung mit einer gewissen Selbstverständlichkeit seinen Platz im städtebaulichen Umfeld einnimmt. Fazit: Von einer Katastrophe kann angesichts dieses Entwurfs sicherlich nicht die Rede sein – von einer vertanen Chance allemal.

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Historischer Vergleich: Der Altmarkt um 1900.

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Bildnachweis: Pfau Architekten, Wikipedia

Quartier III äußerlich nahezu fertiggestellt

Wednesday, March 12th, 2008 5:17pm

Am Q3 sind nun auch die restlichen Bauplanen abgenommen werden. Nachfolgend einige erste Eindrücke vom heutigen Mittag:

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Oben: Das markante, von Wörner & Partner entworfene Gebäude An der Frauenkirche 22 (Bildmitte) wird man wohl erst abschließend beurteilen können, wenn auch hier die letzten Gerüste gefallen sind.

Unten: Obwohl das gänzlich gläserne Entree zum Quartier nicht so recht zu gefallen vermag, sorgt – im rechten Winkel betrachtet – doch die Spiegelung der Frauenkirche für einen interessanten Akzent in der Abfolge der einzelnen Fassaden.

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Unten: Neu entstehendes Altstadt-Flair im Dresdner Zentrum – die wenigen rekonstruierten Fassaden eröffnen schon jetzt faszinierende Blickbeziehungen.

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Oben/unten: Die rekonstruierte Fassade An der Frauenkirche 20 gehört zweifellos zu den gestalterischen Höhepunkten am wieder entstehenden Neumarkt.

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Unten: An der Frauenkirche 22.

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Unten: Die Südseite des Q3, rechts das Hotel de Saxe.

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Neumarkt: Am Quartier III fallen die ersten Gerüste

Monday, March 10th, 2008 11:59am

Am Neumarkt-Quartier III – dem “Juwel an der Frauenkirche” der Baywobau – sind die ersten Gerüste gefallen. Die Enthüllung der Fassaden war in diesem Falle mit besonderer Spannung zu erwarten gewesen, denn bei keinem anderen der bislang am Neumarkt realisierten Bauprojekte war ein derart heterogenes Fassadenbild gewagt worden: Während sich das Quartier I ( “QF” ) zum Neumarkt hin konsequent historisch und zur Töpferstraße hin konsequent modern zeigt und bei den beiden anderen fertiggestellten Quartieren II und IV die historische Formensprache klar dominiert, wechseln sich beim Quartier III historische und moderne Formen in rascher Folge ab.

Die nun teilweise bis ganz enthüllten Fassaden geben Anlass zur Hoffnung, dass das städtebauliche Experiment gelingt und sich am Neumarkt historische und moderne Fassaden – aller Unkenrufe zum Trotz – zu einem harmonischen, faszinierenden Platzbild zusammenfügen werden.

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Oben: Das Quartier III vom Kulturpalast her gesehen, rechts die Einmündung der Landhausstraße.

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Oben: Ein dankbares Motiv für künftige Postkartenserien: Hinter der reich verzierten Fassade des Hauses Neumarkt 4 erhebt sich die imposante Kuppel der Frauenkirche.

Unten: Die rekonstruierte Fassade des Hauses An der Frauenkirche 20.

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Unten: Das in traditionellen Formen, aber ohne historisches Vorbild frei entworfene Haus An der Frauenkirche 19, rechts davon An der Frauenkirche 20 mit aufwändig rekonstruierter Fassade.

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Unten: Die während des Baus aufgespannte Gerüstplane hatte wenig Gutes verheißen; das nun enthüllte Gebäude (An der Frauenkirche 18) weist durchaus gestalterische Qualitäten auf und wird sich weit besser in das Ensemble einfügen, als aufgrund der Computersimulationen zu erwarten war.

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Unten: An der Frauenkirche 18-20 vom Ausgang der Frauenkirche aus gesehen.

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Unten: Blick vorbei an den geschwungenen Fassaden der Häuser An der Frauenkirche 18-20 mit Blick zum noch im Rohbau befindlichen Schütz- und Köhlerschen Haus.

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Unten: Sicherlich nicht innovativ gestaltet, dafür unaufdringlich sich in die Abfolge der einzelnen Häuser einfügend – so zeigt sich die Landhausstraße 1 nach der Enthüllung.

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Oben & unten: Auch am Kurländer Palais geht es in großen Schritten voran. Der ruinöse Zustand gehört endgültig der Vergangenheit an.

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Unten: Der nahezu vollendete Rohbau der “Heinrich-Schütz-Residenz”, vorne das Köhlersche Haus.

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