Zentralhaltestelle Postplatz: Fertigstellung rückt näher

Eine Mischung aus Faszination und Erschrecken war das, was mich beim ersten Anblick des neu installierten „Schmetterlingsdaches“ am Postplatz überkam. Genial oder größenwahnsinnig? Innovativ oder einfach nur abgrundtief hässlich? Die neue Zentralhaltestelle der Dresdner Verkehrsbetriebe ist ein Bauwerk, zu dem ich noch immer keinen rechten Zugang gefunden habe, welches einzuordnen und abschließend zu bewerten mir nach wie vor außerordentlich schwerfällt.

Ein derartiges Bauwerk in die unmittelbare Nachbarschaft des Dresdner Zentralheiligtums (Zwinger) zu setzen, empfinden viele vor Ort – nach dem Ozeandampfer-förmigen Advanta-Riegel am Taschenbergpalais und der seltsam schiefen Stahl-Fluchttreppe am Stadtmuseum – als weitere unangemessene Provokation im sensiblen kulturhistorischen Zentrum. Wie auch immer man über das „Schmetterlingsdach“ denken mag: Dresden hat in jedem Falle ein neues Wahrzeichen erhalten – ob schön oder nicht, das mag jeder für sich selbst entscheiden.

Nachfolgend ein paar Fotos der Baustelle, wo heute morgen Installateure die ersten Reklame- und Anzeigetafeln in Betrieb genommen haben.
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3 Responses to “Zentralhaltestelle Postplatz: Fertigstellung rückt näher”

  1. Steffen
    June 16th, 2006 10:25
    1

    Der Zweckbau ist kein stadtgestalterisches Thema, das mich als interessierten Laien überragend fasziniert oder stört. Ich finde ihn weder besonders gelungen noch häßlich. Das Projekt wirkt auf mich nicht gleich größenwahnsinnig, aber dennoch fragt man sich unwillkürlich ob das das dringendste Problem war, aus einer belebten Straßenbahnhaltestelle einen gläsernen Pseudo-Bahnhof zu machen. Mal sehen, ob das Bauwerk dem Postplatz neue Impulse geben kann. Teile der Umgebung erinnern ja noch an Wladiwostok.

  2. Peter
    June 17th, 2006 02:58
    2

    Ich kann kurz und knapp nur sagen: Ich finde nicht, dass sich das Metallzeltdach gelungen in das Ensemble einfügt - es provoziert, und ist wieder mal ein bewusster Bruch.

    Ein Bruch - das wäre sehr gut. Ein zweiter - möglicherweise auch noch. Ein Dritter - der würde dann schon nicht mehr wirken. In Dresden gibt es tausende und abertausende von Brüchen. Liebe Architekten: Ihr könnt hier nicht sorglos und munter mit Euren “Brüchen” drauflosbauen wie im alten, unzerstörten Paris, London oder Rom. Hier gibt es schon tausend Brüche - diese Stadt **ist** stellenweise ein einziger Bruch. Wann werdet ihr Architekten das endlich lernen?

    Die Südseites des Postplatzes ist noch immer eine Mischung aus Brache, Modernismus-Klötzen und traurigen Ruinenresten des Krieges. Wäre es nicht notwendiger, vor dem Überdachen und Zuverglasen eines Platzes, erst mal den Platz selbst wieder instand zu setzen?

    Ich möchte gar nicht überglast werden.Wenn ich ins Freie gehe, möchte ich eigentlich im Freien sein, ansonsten würde ich doch zu Hause bleiben? Was soll das überhaupt, diese Manie der Architekten: Alles und alles zu überglasen? Wozu?

    Wenn ich mir vorstelle, was man mit den Millionen Euro, die diese unsinnige Überglasung kostet, alles für Dresden hätte machen können….

  3. MarcelB.
    July 5th, 2006 03:24
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    Aktuelles zum Hauptbahnhof und Wiener Platz ist auch unter den Kommentaren zum Wiener Platz (speziell Prager Spitze) zu finden.

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