Archive for July, 2006

Waldschlösschenbrücke adé?

Thursday, July 13th, 2006 12:49pm

Was haben die in politischer Verantwortung stehenden Befürworter der “Waldschlössenbrücke” getan, um den Konflikt mit der Unesco um die Vereinbarkeit von Brückenbau und Weltkulturerbe-Status des Dresdner Elbtals im Vorfeld zu entschärfen? Haben sie auch nur ansatzweise Perspektiven aufgezeigt, wie der prestigeträchtige Titel und der Bau einer weiteren innerstädtischen Elbquerung miteinander in Einklang gebracht werden können? Die Antwort ist ein klares “Nein”. Lautstark wurde immer wieder die Verpflichtung zur “Umsetzung des Bürgerwillens” angemahnt. Auf die Brücke sei im Rahmen der Bewerbung um Aufnahme des Dresdner Elbtals in das Weltkulturerbe der Unesco schließlich hingewiesen worden, hieß es immer wieder. Dass der Standort der Brücke dabei falsch eingetragen war, schien nur wenige zu interessieren. Im Gegenteil: Anstatt Kompromissbereitschaft zu signalisieren, wurde munter weiter geplant. Alternativen wurden nicht aufgezeigt, jeder Versuch, verworfene Planungsvarianten aufgrund der veränderten Gesamtsituation einer neuerlichen Prüfung zu unterziehen, abgeschmettert.

Dass es einen klaren Auftrag seitens der Dresdner Bürger zum Bau einer fünften innerstädtischen Elbquerung gibt, kann niemand ernsthaft bestreiten. Dass allerdings der “Wille zu Brücke” unter Zuhilfenahme einer alternativlosen Fragestellung beim Bürgerbegehren zu einem “Willen zur Brücke am Waldschlösschen” umfunktioniert wurde, entzieht dem Schlachtruf “Bürgerwille umsetzen” jegliche Legitimation.

“Ein getroffener Hund beißt”, so ein altbekanntes Sprichwort. Wer die Unesco-Kommission, die vorgestern in Vilnius das Dresdner Elbtal auf die “Rote Liste” der gefährdeten Weltkulturerbe-Stätten setzte, nun als realitätsferne, brückenverhindernde Bürokraten abkanzelt, sollte sich an die eigene Nase fassen.

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Oben: 3-D-Visualisierung. Quelle: www.waldschloesschenbruecke.de

Unten: Die Abbildung zeigt die Dimensionen der geplanten Brücke im Vergleich zu den bestehenden Elbquerungen und ist dem “Gutachten zu den visuellen Auswirkungen des ‘Verkehrszuges Waldschlösschenbrücke’ auf das UNESCO-Weltkulturerbe ‘Elbtal Dresden’” entnommen (Download als PDF, 3,45 MB).

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Wiener Platz: Naturstein als Gegenakzent zu Glas und Stahl

Wednesday, July 12th, 2006 2:20pm

Geht es nach den Plänen des Dresdner Architekturbüros nps tchoban voss, wird der bislang reichlich gläsern-stählerne Wiener Platz ab 2008 einen gestalterischen Gegenakzent erhalten: Auf zwei der drei noch unbebauten “Würfelhäuser”-Grundstücke soll ein durch ein gläsernes Entree verbundener, viergeschossiger Hotelkomplex entstehen. Der mit einer Naturstein-Fassade versehene Hotelneubau befindet sich unmittelbar neben dem im Mai 2005 eröffneten “Kugelhaus” und wird voraussichtlich ab Frühjahr 2008 von Steigenberger als InterCity-Hotel betrieben.

Der Stadtrat wird den Grundstücksverkauf voraussichtlich in seiner Sitzung am 20. Juli beschließen. Der Bauantrag ist bereits eingereicht, der Investor – die Erste DGAG Grundstücksgesellschaft mbH & Co. KG mit Sitz in Hamburg – rechnet noch in diesem Jahr mit dem Baubeginn.

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nps tchoban voss unterhält Niederlassungen in Hamburg, Berlin und Dresden und hat in Dresden u. a. das “World Trade Center” an der Freiberger Straße entworfen.

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Gesamtgestaltungsplan Wiener Platz/Prager Straße

Wednesday, July 12th, 2006 2:00pm

Auf www.dresden.de kann der offizielle Gesamtgestaltungsplan der Landeshauptstadt Dresden für den Bereich Wiener Platz/Prager Straße als PDF heruntergeladen werden. Die nachfolgende Verkleinerung des 1,4 MB großen, ziemlich schwerfälligen Dokuments ist auch schon recht aufschlussreich:
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Kuppelhalle des Hauptbahnhofs teilweise begehbar

Monday, July 10th, 2006 8:35am

Nicht nur äußerlich wird der Dresdner Hauptbahnhof ein echtes Schmuckstück – auch das Innere verspricht ein Erlebnis zu werden: Die dank ihrer Glaskuppel lichtdurchflutete Empfangshalle ist seit der Eröffnung eines Fast-Food-Restaurants vor wenigen Tagen bereits teilweise begehbar und kann nun aus der Nähe bewundert werden.
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