Comments on: Schlechte Informationspolitik http://www.tourdresden.de/v1/?p=294 Web Log für Architektur, Städtebau, Stadtgestaltung und Städtische Identität in Dresden Thu, 20 Dec 2018 19:55:55 +0000 http://wordpress.org/?v=2.0.3 by: Peter http://www.tourdresden.de/v1/?p=294#comment-362 Mon, 07 May 2007 13:38:05 +0000 http://www.tourdresden.de/v1/?p=294#comment-362 Ich bin überrascht, dass Rohdecan ein dermassen gutes Gebäude vorgelegt hatte. Mit dem anderen Ungetüm gar nicht zu vergleichen. Die Formensprache gefällt mir gut, das passt sich nämlich recht gut dem historischen Areal an: endlcih einmal ein Gebäude mit Relief, besonders schön die Ballustrade oben. Die Fenster sind etwas zu gross, typisch Modernistenlobby, die glauben, es sei erstrebenswert die Leute in überhitzten Wohnungen im Sommer in der Wohnung braten zu lassen. Das einzige Problem was ich hier noch sehen würde, wäre, dass das Gebäude etwas zu gross ist. Stand denn wirklich vor Feb. 1945 hier ein Gebäude? Mein Vorschlag: Dieses Gebäude dorthin, wo bis 1945 (bzw. bis in die 1960er) das Telegraphenamt am Postplatz stand. Das Gebäude erinnert ein bischen an Kolhoff und ist endlich einmal wirklcih ansatzweise modern, da es "verbotene" architektonische Formen wie bwsp. Ballustraden, Gesimse etc. benutzt. Ich bin überrascht, dass Rohdecan ein dermassen gutes Gebäude vorgelegt hatte. Mit dem anderen Ungetüm gar nicht zu vergleichen.

Die Formensprache gefällt mir gut, das passt sich nämlich recht gut dem historischen Areal an: endlcih einmal ein Gebäude mit Relief, besonders schön die Ballustrade oben. Die Fenster sind etwas zu gross, typisch Modernistenlobby, die glauben, es sei erstrebenswert die Leute in überhitzten Wohnungen im Sommer in der Wohnung braten zu lassen.

Das einzige Problem was ich hier noch sehen würde, wäre, dass das Gebäude etwas zu gross ist. Stand denn wirklich vor Feb. 1945 hier ein Gebäude?

Mein Vorschlag: Dieses Gebäude dorthin, wo bis 1945 (bzw. bis in die 1960er) das Telegraphenamt am Postplatz stand. Das Gebäude erinnert ein bischen an Kolhoff und ist endlich einmal wirklcih ansatzweise modern, da es “verbotene” architektonische Formen wie bwsp. Ballustraden, Gesimse etc. benutzt.

]]>
by: gruttepier http://www.tourdresden.de/v1/?p=294#comment-351 Wed, 02 May 2007 17:48:22 +0000 http://www.tourdresden.de/v1/?p=294#comment-351 Trotz der Zerstörung hat Dresden auch im Ausland noch immer eine große Ausstrahlung, ich bin selber Niederländer und immer wieder sind Landsmänner die Dresden besucht haben voller Begeisterung über die Wiederaufbau.Dresden ist kein Rotterdam hört man öfters.Rotterdam ist bekanntlich nach seine Zerstörung völlig modernistisch wiederaufgebaut worden. Die meisten haben aber nur die Vorzeigeprojekte wie Frauenkirche und das Neumarktgebiet gesehen und ich bin mir sicher das eine Welle der Empörung aufsteigen würde wenn man z.B.wußte was alles in nächster Nähe von Weltberühmte Gebäude wie der Zwinger gebaut werden soll. Man soll doch endlich mal in Dresden einsehen (vor allem im Rathaus)WAS Dresden so Einmalig macht das man in alle Welt so bewundert.Jetzt hat man die einmalige Chance die Altstadt etwas von seinem alten Glanz zurück zu geben. Manchmal befürchte ich das was die Bomben nicht gelungen ist, nämlich die Zerstörung der Mythos Dresden, die modernistische Stadtplaner und ihre befürworter gelingen wird. Trotz der Zerstörung hat Dresden auch im Ausland noch immer eine große Ausstrahlung, ich bin selber Niederländer und immer wieder sind Landsmänner die Dresden besucht haben voller Begeisterung über die Wiederaufbau.Dresden ist kein Rotterdam hört man öfters.Rotterdam ist bekanntlich nach seine Zerstörung völlig modernistisch wiederaufgebaut worden.
Die meisten haben aber nur die Vorzeigeprojekte wie Frauenkirche und das Neumarktgebiet gesehen
und ich bin mir sicher das eine Welle der Empörung aufsteigen würde wenn man z.B.wußte was alles in nächster Nähe von Weltberühmte Gebäude
wie der Zwinger gebaut werden soll.
Man soll doch endlich mal in Dresden einsehen (vor allem im Rathaus)WAS Dresden so Einmalig macht das man in alle Welt so bewundert.Jetzt hat man die einmalige Chance die Altstadt etwas von seinem alten Glanz zurück zu geben.
Manchmal befürchte ich das was die Bomben nicht gelungen ist, nämlich die Zerstörung der Mythos Dresden, die modernistische Stadtplaner und ihre befürworter gelingen wird.

]]>
by: Martin Jungwirth http://www.tourdresden.de/v1/?p=294#comment-347 Wed, 02 May 2007 11:58:48 +0000 http://www.tourdresden.de/v1/?p=294#comment-347 Da ich selbst schon unzählige Beiträge zu diesem Thema verfasst, und auch an die Verantwortlichen im Stadtrat weitergeleitet habe, möchte ich mich hier nun kurz fassen. Ich unterstreiche jeden Satz Deines umfassenden Beitrages, auch wenn ich inzwischen nicht mehr mit einer Wirkung auf die von Sturheit und Arroganz geprägten Verantwortlichen rechne. Trotzdem viel Erfolg - Dresden hätte es verdient. Da ich selbst schon unzählige Beiträge zu diesem Thema verfasst, und auch an die Verantwortlichen im Stadtrat weitergeleitet habe, möchte ich mich hier nun kurz fassen. Ich unterstreiche jeden Satz Deines umfassenden Beitrages, auch wenn ich inzwischen nicht mehr mit einer Wirkung auf die von Sturheit und Arroganz geprägten Verantwortlichen rechne. Trotzdem viel Erfolg - Dresden hätte es verdient.

]]>
by: Bert http://www.tourdresden.de/v1/?p=294#comment-344 Tue, 24 Apr 2007 16:20:05 +0000 http://www.tourdresden.de/v1/?p=294#comment-344 Auch ich bin immer wieder fassungslos, wie wenig die Öffentlichkeit in Bezug auf Bauprojekte und -vorhaben informiert wird. Nehmen wir nur die die Informationspolitik um die Gestaltung des Gewandhausareals. Ich bin sehr gespannt, inwieweit hier der Informationsfluss nach erfolgtem Wettbewerb überhaupt in Gang kommen wird. Auch ein gutes Beispiel für "vollendete Tatsachen" ist die Fluchttreppe am Landhaus, welche nicht nur bei den Dresdnern, sondern auch bei vielen Touristen nur ungläubiges Kopfschütteln hervorruft. Hoffen wir, dass die Stadt umdenkt und die Bürger - so wie es eigentlich Ihre Pflicht ist - zukünftig etwas großzügiger mit Informationen über Projekte und Planungen im sensiblen Kern der Stadt informiert. Dies soll nicht bedeuten, dass über jede Straßenlaterne beratschlagt werden soll, aber gerade stadtbildende Gebäude wie der o.g. "Wilsdruffer Kubus" erfordern eine verbesserte Versorgung mit Informationen. Auch ich bin immer wieder fassungslos, wie wenig die Öffentlichkeit in Bezug auf Bauprojekte und -vorhaben informiert wird. Nehmen wir nur die die Informationspolitik um die Gestaltung des Gewandhausareals. Ich bin sehr gespannt, inwieweit hier der Informationsfluss nach erfolgtem Wettbewerb überhaupt in Gang kommen wird.
Auch ein gutes Beispiel für “vollendete Tatsachen” ist die Fluchttreppe am Landhaus, welche nicht nur bei den Dresdnern, sondern auch bei vielen Touristen nur ungläubiges Kopfschütteln hervorruft.
Hoffen wir, dass die Stadt umdenkt und die Bürger - so wie es eigentlich Ihre Pflicht ist - zukünftig etwas großzügiger mit Informationen über Projekte und Planungen im sensiblen Kern der Stadt informiert. Dies soll nicht bedeuten, dass über jede Straßenlaterne beratschlagt werden soll, aber gerade stadtbildende Gebäude wie der o.g. “Wilsdruffer Kubus” erfordern eine verbesserte Versorgung mit Informationen.

]]>
by: Thomas Filip http://www.tourdresden.de/v1/?p=294#comment-343 Tue, 24 Apr 2007 06:33:44 +0000 http://www.tourdresden.de/v1/?p=294#comment-343 Folgende Zuschrift kam per eMail von Robert M. aus Dresden: "Während die Verengung der Wilsdruffer Straße eine zwar erfreuliche, aber überfällige Entwicklung ist, fällt es ausgesprochen schwer, etwas Gutes über den 'Wilsdruffer Kubus' zu schreiben. So mutet selbst die neue Postplatzhaltestelle daneben wie ein Kunstwerk an, denn wenigstens steckt hinter dem 'Schmetterlingsdach' eine Idee. Der 'Wilsdruffer Kubus' dagegen ist ein banaler Klotz, der dem Auge gar nichts bietet. Keine Ideen, keine Details, einfach gar nichts. So ist immerhin der Entwurf des Architekturbüros Rohdecan deutlich passender, da er mit nur wenigen Mitteln viel mehr bewirkt als der Siegerentwurf. Es handelt sich bei diesem auch nicht um 'starke Architektur', sondern um einen blassen Entwurf, der neben dem Schauspielhaus und insbesondere neben dem Zwinger völlig untergehen und nur noch stören würde. Es bleibt also fraglich, wozu ein so krasser Gegensatz gesetzt werden soll. Es sind diese ständigen Streufeuer, die verhindern, dass Dresden wieder mehr als nur ein Schatten des einstigen Gesamtkunstwerks wird. Bange wird mir auch, wenn ich an die geplante Bebauung der Gewandhausfläche auf dem Neumarkt denke, die den Platz in drei Teile zerlegen und einen Gegenpol zur Frauenkirchen darstellen würde. Hoffen wir, dass die Stadt ihre Informationspolitik ändert - und auch ihre Einstellung." Folgende Zuschrift kam per eMail von Robert M. aus Dresden:

“Während die Verengung der Wilsdruffer Straße eine zwar erfreuliche, aber überfällige Entwicklung ist, fällt es ausgesprochen schwer, etwas Gutes über den ‘Wilsdruffer Kubus’ zu schreiben. So mutet selbst die neue Postplatzhaltestelle daneben wie ein Kunstwerk an, denn wenigstens steckt hinter dem ‘Schmetterlingsdach’ eine Idee. Der ‘Wilsdruffer Kubus’ dagegen ist ein banaler Klotz, der dem Auge gar nichts bietet. Keine Ideen, keine Details, einfach gar nichts. So ist immerhin der Entwurf des Architekturbüros Rohdecan deutlich passender, da er mit nur wenigen Mitteln viel mehr bewirkt als der Siegerentwurf. Es handelt sich bei diesem auch nicht um ’starke Architektur’, sondern um einen blassen Entwurf, der neben dem Schauspielhaus und insbesondere neben dem Zwinger völlig untergehen und nur noch stören würde. Es bleibt also fraglich, wozu ein so krasser Gegensatz gesetzt werden soll. Es sind diese ständigen Streufeuer, die verhindern, dass Dresden wieder mehr als nur ein Schatten des einstigen Gesamtkunstwerks wird. Bange wird mir auch, wenn ich an die geplante Bebauung der Gewandhausfläche auf dem Neumarkt denke, die den Platz in drei Teile zerlegen und einen Gegenpol zur Frauenkirchen darstellen würde. Hoffen wir, dass die Stadt ihre Informationspolitik ändert - und auch ihre Einstellung.”

]]>
by: Woldrich http://www.tourdresden.de/v1/?p=294#comment-342 Mon, 23 Apr 2007 14:54:59 +0000 http://www.tourdresden.de/v1/?p=294#comment-342 Vielen Dank für diesen Beitrag, der endlich einmal ein Problem aufgreift, das sicher viele Dresdner bewegt. Bei Bauprojekten im Zentrum der Stadt ist es schlicht nicht hinnehmbar, daß die Diskussion hierüber bereits dadurch im Keim erstickt wird, daß man sich bei der Offenlegung der Pläne auf das gesetzlich geregelte Mindestmaß beschränkt und sich nach der Realisierung und dem darauf folgenden Aufschrei auf die Position zurückzieht, man habe alle notwendigen Informationen bereitgehalten, nur leider habe sich niemand hierfür interessiert. Wie auch!? Welcher Normalbürger liest schon irgenwelche staubtrockenen Veröffentlichungen und schaut sich Pläne oder Modelle an, die allenfalls bei Fachleuten eine konkrete Vorstellung von der späteren Wirkung des hervorrufen? Wer hat neben Arbeit und Familie noch Zeit, während der Amtsöffnungszeiten an einen abgelegenen Ort zu fahren, um sich dort über ein Bauvorhaben zu informieren? Kaum jemand, fürchte ich! Daß sich die Dresdner aber sehr wohl dafür interessieren, was in ihrer Stadt gebaut wird, belegen die Reaktionen auf bereits abgeschlossene Projekte. Es gilt also, ihnen vorab anschauliches und verständliches Informationsmaterial auf einem für jedermann leicht zugänglichen Weg zur Verfügung zu stellen. Einige denkbare "Vertriebswege" wurden von Christian bereits aufgeführt. Ich selbst bin übrigens auch erst durch einen früheren Beitrag in Ihrem Blog auf die Kubus-Pläne aufmerksam geworden. Ich habe sodann einige Bekannte auf Ihre Seite hingewiesen. Das Feedback war einstimmig: Keiner hatte zuvor auch nur ansatzweise eine Vorstellungen davon, was als Ersatz des Fresswürfels entstehen soll. Vielmehr hatten sich bislang alle gefragt, ob der denn nun überhaupt mal abgerissen werden soll. Die Gestaltung stieß durchweg auf Unverständnis. Ihr Anliegen, die Stadtverwaltung zu mehr Offenheit und Kritikfähigkeit zu bewegen, findet daher meine volle Zustimmung. Vielen Dank für diesen Beitrag, der endlich einmal ein Problem aufgreift, das sicher viele Dresdner bewegt. Bei Bauprojekten im Zentrum der Stadt ist es schlicht nicht hinnehmbar, daß die Diskussion hierüber bereits dadurch im Keim erstickt wird, daß man sich bei der Offenlegung der Pläne auf das gesetzlich geregelte Mindestmaß beschränkt und sich nach der Realisierung und dem darauf folgenden Aufschrei auf die Position zurückzieht, man habe alle notwendigen Informationen bereitgehalten, nur leider habe sich niemand hierfür interessiert. Wie auch!? Welcher Normalbürger liest schon irgenwelche staubtrockenen Veröffentlichungen und schaut sich Pläne oder Modelle an, die allenfalls bei Fachleuten eine konkrete Vorstellung von der späteren Wirkung des hervorrufen? Wer hat neben Arbeit und Familie noch Zeit, während der Amtsöffnungszeiten an einen abgelegenen Ort zu fahren, um sich dort über ein Bauvorhaben zu informieren? Kaum jemand, fürchte ich! Daß sich die Dresdner aber sehr wohl dafür interessieren, was in ihrer Stadt gebaut wird, belegen die Reaktionen auf bereits abgeschlossene Projekte. Es gilt also, ihnen vorab anschauliches und verständliches Informationsmaterial auf einem für jedermann leicht zugänglichen Weg zur Verfügung zu stellen. Einige denkbare “Vertriebswege” wurden von Christian bereits aufgeführt.

Ich selbst bin übrigens auch erst durch einen früheren Beitrag in Ihrem Blog auf die Kubus-Pläne aufmerksam geworden. Ich habe sodann einige Bekannte auf Ihre Seite hingewiesen. Das Feedback war einstimmig: Keiner hatte zuvor auch nur ansatzweise eine Vorstellungen davon, was als Ersatz des Fresswürfels entstehen soll. Vielmehr hatten sich bislang alle gefragt, ob der denn nun überhaupt mal abgerissen werden soll. Die Gestaltung stieß durchweg auf Unverständnis.

Ihr Anliegen, die Stadtverwaltung zu mehr Offenheit und Kritikfähigkeit zu bewegen, findet daher meine volle Zustimmung.

]]>
by: Thomas Kantschew http://www.tourdresden.de/v1/?p=294#comment-341 Mon, 23 Apr 2007 07:51:20 +0000 http://www.tourdresden.de/v1/?p=294#comment-341 Die aktuelle Informationspolitik der Stadt Dresden könnte bestimmt optimiert werden. Da wäre in erster Linie der ungünstige Standort des Technischen Rathauses auf der Hamburger Straße, weit vom Stadtzentrum in der hinteren Friedrichstadt gelegen. Dort werden gewöhnlich die meisten Bauprojekte in kleinen Ausstellungen mit Plänen und Visualisierungen vorgestellt. Kaum ein Dresdner verirrt sich jedoch in diese Gegend. Zuweilen werden herausragende Projekte im Lichthof des Rathauses präsentiert, wie z.B. neulich zu Innerstädtische Wohnbauvorhaben/ Townhouses. Auch das große (veraltete) Stadtmodell steht hier mit seinen hypertrophen unrealisierbaren Visionen aus den 1990ern. Es müsste dringend überarbeitet werden. Das Technische Rathaus sollte einst in einen großen Neubau an den Ferdinandplatz umziehen. Hier zwischen Rathaus und Prager Straße wäre ein zentraler Ort für Architekturdiskussion und Bürgerbeteiligung gewesen. Die Pläne zerschlugen sich. Eine große Brache liegt noch immer vor dem wichtigsten Gebäude der Kommune. Ein anderer Ort über Architektur zu sprechen ist das Haus der Architekten auf der Goetheallee. Auch hier verirrt sich kaum ein Normalsterblicher Dresdner hin um die oftmals hervorragenden Ausstellungen zu sehen bzw. an den öffentlichen Diskussionen teilzunehmen. Der Standort ist viel zu weit draußen. Da wäre noch die Architekturbuchhandlung Weißlack auf der Louisenstraße, ein Hoffnungsschimmer für zeitgenössische Architekturvermittlung – allerdings auch nicht im Zentrum, sondern abseits in der Neustadt gelegen. In der Stadtmitte jedoch – da wo das brennende Diskutieren über die zukünftige Gestalt Dresdens hingehört – gibt es neben dem temporär genutzten Rathaus keinen Ort, wo Planer, Architekten, Stadtverwaltung und BürgerInnen permanent zusammen kommen können, um demokratisch über eines der wichtigsten und leidenschaftlichsten Themen Dresdens zu debattieren – über Architektur. Es sollte darüber nachgedacht werden, solch einen Ort des Diskurses zu schaffen. Vielleicht wäre der Postplatz dafür ein geeigneter Ort. Hier könnte man ein Dresdner Architektur Zentrum errichten, wo Wettbewerbe ganz zentral präsentiert und besprochen werden, wo junge Dresdner Architekturbüros ihre Arbeit vorstellen können oder wo über Kunst im Öffentlichen Raum bzw. über die Nutzung öffentlichen Raumes überhaupt gesprochen wird. Die Dresdner Architektenschaft sollte gemeinsam mit der Dresdner Bauverwaltung und Investoren solch ein Architekturzentrum anstreben. In vielen deutschen Städten gibt es so etwas bereits. Der Austausch über Architektur gehört ins Zentrum unseres Gemeinswesens – nicht an den Rand! Die aktuelle Informationspolitik der Stadt Dresden könnte bestimmt optimiert werden. Da wäre in erster Linie der ungünstige Standort des Technischen Rathauses auf der Hamburger Straße, weit vom Stadtzentrum in der hinteren Friedrichstadt gelegen. Dort werden gewöhnlich die meisten Bauprojekte in kleinen Ausstellungen mit Plänen und Visualisierungen vorgestellt. Kaum ein Dresdner verirrt sich jedoch in diese Gegend.
Zuweilen werden herausragende Projekte im Lichthof des Rathauses präsentiert, wie z.B. neulich zu Innerstädtische Wohnbauvorhaben/ Townhouses. Auch das große (veraltete) Stadtmodell steht hier mit seinen hypertrophen unrealisierbaren Visionen aus den 1990ern. Es müsste dringend überarbeitet werden.
Das Technische Rathaus sollte einst in einen großen Neubau an den Ferdinandplatz umziehen. Hier zwischen Rathaus und Prager Straße wäre ein zentraler Ort für Architekturdiskussion und Bürgerbeteiligung gewesen. Die Pläne zerschlugen sich. Eine große Brache liegt noch immer vor dem wichtigsten Gebäude der Kommune.

Ein anderer Ort über Architektur zu sprechen ist das Haus der Architekten auf der Goetheallee. Auch hier verirrt sich kaum ein Normalsterblicher Dresdner hin um die oftmals hervorragenden Ausstellungen zu sehen bzw. an den öffentlichen Diskussionen teilzunehmen. Der Standort ist viel zu weit draußen.

Da wäre noch die Architekturbuchhandlung Weißlack auf der Louisenstraße, ein Hoffnungsschimmer für zeitgenössische Architekturvermittlung – allerdings auch nicht im Zentrum, sondern abseits in der Neustadt gelegen.
In der Stadtmitte jedoch – da wo das brennende Diskutieren über die zukünftige Gestalt Dresdens hingehört – gibt es neben dem temporär genutzten Rathaus keinen Ort, wo Planer, Architekten, Stadtverwaltung und BürgerInnen permanent zusammen kommen können, um demokratisch über eines der wichtigsten und leidenschaftlichsten Themen Dresdens zu debattieren – über Architektur. Es sollte darüber nachgedacht werden, solch einen Ort des Diskurses zu schaffen. Vielleicht wäre der Postplatz dafür ein geeigneter Ort. Hier könnte man ein Dresdner Architektur Zentrum errichten, wo Wettbewerbe ganz zentral präsentiert und besprochen werden, wo junge Dresdner Architekturbüros ihre Arbeit vorstellen können oder wo über Kunst im Öffentlichen Raum bzw. über die Nutzung öffentlichen Raumes überhaupt gesprochen wird. Die Dresdner Architektenschaft sollte gemeinsam mit der Dresdner Bauverwaltung und Investoren solch ein Architekturzentrum anstreben. In vielen deutschen Städten gibt es so etwas bereits. Der Austausch über Architektur gehört ins Zentrum unseres Gemeinswesens – nicht an den Rand!

]]>
by: prat http://www.tourdresden.de/v1/?p=294#comment-340 Sun, 22 Apr 2007 06:53:55 +0000 http://www.tourdresden.de/v1/?p=294#comment-340 Für die zurückhaltende Informationspolitik von Seiten der Investoren habe ich ja noch ansatzweise Verständnis - nicht jedoch für die erschreckende Banalität und Austauschbarkeit der Entwürfe, die jegliche Bezugnahme auf die Umgebung und deren spezielle Bautraditionen vermissen lassen. Die im Dresdner Zentrum neu entstandenen "modernen" Bauten tragen in keinster Weise dazu bei, die Innenstadt aufzuwerten, sondern wirken wie belanglose Fremdkörper. Daß es auch anders geht, beweisen beispielsweise die überaus gelungenen Neubauten in der Umgebung des Blauen Wunders, die sowohl durch innovative Formgebung als auch durch warme Materialien und gelungene Farbauswahl überzeugen. Weshalb ist dies nicht auch im Zentrum möglich? Vielleicht, weil in Vororten keine "Stararchitekten" am Werk sind... ? Für die zurückhaltende Informationspolitik von Seiten der Investoren habe ich ja noch ansatzweise Verständnis - nicht jedoch für die erschreckende Banalität und Austauschbarkeit der Entwürfe, die jegliche Bezugnahme auf die Umgebung und deren spezielle Bautraditionen vermissen lassen. Die im Dresdner Zentrum neu entstandenen “modernen” Bauten tragen in keinster Weise dazu bei, die Innenstadt aufzuwerten, sondern wirken wie belanglose Fremdkörper. Daß es auch anders geht, beweisen beispielsweise die überaus gelungenen Neubauten in der Umgebung des Blauen Wunders, die sowohl durch innovative Formgebung als auch durch warme Materialien und gelungene Farbauswahl überzeugen. Weshalb ist dies nicht auch im Zentrum möglich? Vielleicht, weil in Vororten keine “Stararchitekten” am Werk sind… ?

]]>
by: Thomas Filip http://www.tourdresden.de/v1/?p=294#comment-339 Sat, 21 Apr 2007 19:51:26 +0000 http://www.tourdresden.de/v1/?p=294#comment-339 Folgender Diskussionsbeitrag wurde per eMail von TourDresden-Leser "BautzenFan" eingereicht: "Mit der politischen Wende in der ehemaligen DDR schien eine gesellschaftliche Ordnung erkämpft worden zu sein, die in ihrem Selbstverständnis elementar auf DEMOKRATIE fußt. Demokratie in Bezug auf kommunale Belange heißt für mich, dass die Bürger nicht zuletzt dort ein demokratisches Mitspracherecht haben, wo seitens der Politik (im konkreten Fall also seitens des Baubürgermeisters) Entscheidungen für die bauliche Entwicklung der Stadt gefällt werden. Angesichts der vielen neuen Bausünden im Dresdner Stadtzentrum und vor allem der Art und Weise, wie solche Bauten genehmigungsrechtlich möglich wurden – nämlich durch gewollte Beförderung seitens der Stadtpolitiker, muss ich mit zunehmender Verbitterung konstatieren, dass die Bürger heute nicht wesentlich mehr Einfluss darauf haben, wie ihre Städte aussehen. Die politischen Akteure und ihre Phraseologie wurden ausgetauscht – die Arroganz der Macht, mit der hier wissentlich gegen die Wünsche der Bürgermehrheit regiert und entschieden wird, ist offenbar geblieben. Auch die DDR-Obrigkeit agierte mit der inbrünstigen Überzeugung: Wir wissen schon am besten, was für Euch gut ist. Ich hätte mir nie vorstellen können, dass ich mal den Abriss des Fresswürfels "bedauere". Das war für mich immer der Inbegriff grottenhässlicher Architektur, eine Art von baulicher Satire neben dem Zwinger, die man in diesem Qualitätskontrast nicht toppen kann – Wie kleingläubig. Gegen das, was hier als Ersatz entstehen soll, war der Fresswürfel fast schon eine gestalterische Meisterleistung. Herr Feßenmayr, es reicht. Mein Aufruf an alle Dresdner: Lasst Euch das nicht länger gefallen. Es ist Eure Stadt." Folgender Diskussionsbeitrag wurde per eMail von TourDresden-Leser “BautzenFan” eingereicht:

“Mit der politischen Wende in der ehemaligen DDR schien eine gesellschaftliche Ordnung erkämpft worden zu sein, die in ihrem Selbstverständnis elementar auf DEMOKRATIE fußt. Demokratie in Bezug auf kommunale Belange heißt für mich, dass die Bürger nicht zuletzt dort ein demokratisches Mitspracherecht haben, wo seitens der Politik (im konkreten Fall also seitens des Baubürgermeisters) Entscheidungen für die bauliche Entwicklung der Stadt gefällt werden.
Angesichts der vielen neuen Bausünden im Dresdner Stadtzentrum und vor allem der Art und Weise, wie solche Bauten genehmigungsrechtlich möglich wurden – nämlich durch gewollte Beförderung seitens der Stadtpolitiker, muss ich mit zunehmender Verbitterung konstatieren, dass die Bürger heute nicht wesentlich mehr Einfluss darauf haben, wie ihre Städte aussehen. Die politischen Akteure und ihre Phraseologie wurden ausgetauscht – die Arroganz der Macht, mit der hier wissentlich gegen die Wünsche der Bürgermehrheit regiert und entschieden wird, ist offenbar geblieben. Auch die DDR-Obrigkeit agierte mit der inbrünstigen Überzeugung: Wir wissen schon am besten, was für Euch gut ist.
Ich hätte mir nie vorstellen können, dass ich mal den Abriss des Fresswürfels “bedauere”. Das war für mich immer der Inbegriff grottenhässlicher Architektur, eine Art von baulicher Satire neben dem Zwinger, die man in diesem Qualitätskontrast nicht toppen kann – Wie kleingläubig. Gegen das, was hier als Ersatz entstehen soll, war der Fresswürfel fast schon eine gestalterische Meisterleistung.
Herr Feßenmayr, es reicht. Mein Aufruf an alle Dresdner: Lasst Euch das nicht länger gefallen. Es ist Eure Stadt.”

]]>
by: Christian http://www.tourdresden.de/v1/?p=294#comment-338 Sat, 21 Apr 2007 19:37:08 +0000 http://www.tourdresden.de/v1/?p=294#comment-338 Es ist erschreckend zu sehen, wie nach dem Wiener Platz ein weiterer Dresdner Platz im angeblich modernen Architektureinerlei versinkt. Niemand erwartet am Postplatz einen zweiten Neumarkt mit rekonstruierten Fassaden. Ein wenig mehr als der geplante strenge Kubus, der nicht nur „richtungslos“ (Zitat der Jury zum Siegerentwurf) in die Sackgasse der ständigen Wiederkehr der Bauhausmoderne abrutscht, sondern rücksichtslos gegenüber der hohen Qualität eines Zwingers in direkter Nachbarschaft ist, sollte doch möglich sein! Nein, die Stadtverwaltung hält es noch nicht einmal nötig, der Öffentlichkeit aussagekräftige Visualisierungen des Siegerentwurfes zu präsentieren. Die enorme Kubatur mit der vernünftigen Verengung der Wilsdruffer Straße wird erst in vom Architekturbüro „rohdecan“ veröffentlichten Darstellungen sichtbar. Umso erschreckender, wie banal doch der Siegerentwurf geraten ist und dabei jedes gestalterische Element vermissen lässt. War doch der „Fresswürfel“ für mich jahrelang eine Bausünde ungeheuren Ausmaßes, so wirkt dieser angesichts der aktuellen Planungen des „Wilsdruffer Kubus“ geradezu detaillreich und durchdacht. Der nicht prämierte Entwurf von „rohdecan“ harmoniert trotz seiner Strenge, aber aufgrund seiner vorsichtigen Aufwertung der Fassade in Form von Ballustraden und hervorspringenden Fassadenelementen mit der umgebenden Bebauung. Selbstbewusst, aber sich nicht überordnend vermittelt er zwischen der Bebauung der Wilsdruffer Straße und dem ornamentalen Zwinger. Eine solch qualitätvolle durchdachte Architektur durch „rohdecan“, die sich abseits vom Einheitsbrei bewegt, zeigt ein hohes Niveau, das man vereinzelt aus der Bundeshauptstadt her kennt (z.B. Delbrück Haus am Potsdamer Platz, Kollhoff und Timmermann). Der Berliner Bausenator Hans Stimmann hat(te) die Zeichen der Zeit erkannt – das Dresdner Stadtplanungsamt verschläft in seiner Provinzialität den Anspruch, Dresden einer fortschrittlichen Stadt gerecht zu werden. Die konsequente unzureichende Informationspolitik bezüglich der neuen Postplatzhaltestelle im Vorfeld der Bauarbeiten mit seinen kühlen Polyonen hat zu einem enormen Aufschrei in der Bevölkerung geführt, nachdem das Resultat für jederman sichtbar war. Der Stadtverwaltung argumentiert, man hätte sich im Vorfeld über die Situation im Technischen Rathaus informieren und seine Meinung mitteilen können. Eine faire Öffentlichkeitspolitik wäre aber meineserachtens gewesen, die Pläne und auch hier aussagekräftige (!) Visualisierungen (d.h. keine kleine detaillarme Bildchen bzw. nicht lesbare Bebauungspläne auf der Dresden-Homepage) in die öffentliche Diskussion zu bringen (Lokalzeitungen, Internet, Infozentrale vor Ort) und nicht bewusst (?) im Hinterzimmer des Technischen Rathauses auf Bürgermeinungen zu warten. Hatte das Stadtplanungsamt etwa Angst vor dem Bürgerwillen? Basisdemokratie ist eben nur erwünscht, wenn es ins politische Konzept passt (Waldschlösschenbrücke), aber nicht wenn es darum geht, dass die Bürger bei der Gestaltung ihrer Stadt mitbestimmen wollen (Bürgerbegehren Neumarkt). Es ist erschreckend zu sehen, wie nach dem Wiener Platz ein weiterer Dresdner Platz im angeblich modernen Architektureinerlei versinkt. Niemand erwartet am Postplatz einen zweiten Neumarkt mit rekonstruierten Fassaden. Ein wenig mehr als der geplante strenge Kubus, der nicht nur „richtungslos“ (Zitat der Jury zum Siegerentwurf) in die Sackgasse der ständigen Wiederkehr der Bauhausmoderne abrutscht, sondern rücksichtslos gegenüber der hohen Qualität eines Zwingers in direkter Nachbarschaft ist, sollte doch möglich sein! Nein, die Stadtverwaltung hält es noch nicht einmal nötig, der Öffentlichkeit aussagekräftige Visualisierungen des Siegerentwurfes zu präsentieren. Die enorme Kubatur mit der vernünftigen Verengung der Wilsdruffer Straße wird erst in vom Architekturbüro „rohdecan“ veröffentlichten Darstellungen sichtbar. Umso erschreckender, wie banal doch der Siegerentwurf geraten ist und dabei jedes gestalterische Element vermissen lässt. War doch der „Fresswürfel“ für mich jahrelang eine Bausünde ungeheuren Ausmaßes, so wirkt dieser angesichts der aktuellen Planungen des „Wilsdruffer Kubus“ geradezu detaillreich und durchdacht. Der nicht prämierte Entwurf von „rohdecan“ harmoniert trotz seiner Strenge, aber aufgrund seiner vorsichtigen Aufwertung der Fassade in Form von Ballustraden und hervorspringenden Fassadenelementen mit der umgebenden Bebauung. Selbstbewusst, aber sich nicht überordnend vermittelt er zwischen der Bebauung der Wilsdruffer Straße und dem ornamentalen Zwinger. Eine solch qualitätvolle durchdachte Architektur durch „rohdecan“, die sich abseits vom Einheitsbrei bewegt, zeigt ein hohes Niveau, das man vereinzelt aus der Bundeshauptstadt her kennt (z.B. Delbrück Haus am Potsdamer Platz, Kollhoff und Timmermann). Der Berliner Bausenator Hans Stimmann hat(te) die Zeichen der Zeit erkannt – das Dresdner Stadtplanungsamt verschläft in seiner Provinzialität den Anspruch, Dresden einer fortschrittlichen Stadt gerecht zu werden.

Die konsequente unzureichende Informationspolitik bezüglich der neuen Postplatzhaltestelle im Vorfeld der Bauarbeiten mit seinen kühlen Polyonen hat zu einem enormen Aufschrei in der Bevölkerung geführt, nachdem das Resultat für jederman sichtbar war. Der Stadtverwaltung argumentiert, man hätte sich im Vorfeld über die Situation im Technischen Rathaus informieren und seine Meinung mitteilen können. Eine faire Öffentlichkeitspolitik wäre aber meineserachtens gewesen, die Pläne und auch hier aussagekräftige (!) Visualisierungen (d.h. keine kleine detaillarme Bildchen bzw. nicht lesbare Bebauungspläne auf der Dresden-Homepage) in die öffentliche Diskussion zu bringen (Lokalzeitungen, Internet, Infozentrale vor Ort) und nicht bewusst (?) im Hinterzimmer des Technischen Rathauses auf Bürgermeinungen zu warten. Hatte das Stadtplanungsamt etwa Angst vor dem Bürgerwillen? Basisdemokratie ist eben nur erwünscht, wenn es ins politische Konzept passt (Waldschlösschenbrücke), aber nicht wenn es darum geht, dass die Bürger bei der Gestaltung ihrer Stadt mitbestimmen wollen (Bürgerbegehren Neumarkt).

]]>